Ehrwürdige Tradition
Das Kloster Weingarten mit seiner prächtigen Basilika gilt als einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte Deutschlands.
Die Heilig-Blut-Reliquie, die dort bewahrt wird, steht seit Jahrhunderten im Zentrum der Verehrung durch die Gläubigen.
Vor 926 Jahren, am 12. März 1094, wurden dem Kloster durch Judith von Flandern zahlreiche Geschenke gemacht, darunter die Reliquie.
Wie die Reliquie nach Weingarten kam, ist historisch gesichert, über ihren Weg zuvor berichtet die Überlieferung, die wohl auch ein Stück Legende ist: So soll ein römischer Soldat namens Longinus, nachdem er den Leichnam Jesu Christi mit einer Lanze durchbohrt hatte, einige Blutstropfen aufgefangen haben. Der Legionär, der später Christ wurde, brachte die kostbare Reliquie nach Mantua, wo er sie vergrub. Dort wurde das Gefäß 1048 wiederentdeckt und die Reliquie unter dem Kaiser, dem Papst und der Stadt aufgeteilt.
Der Anteil Kaiser Heinrichs III. gelangte an Balduin von Flandern und wurde von dessen Erbtochter Judith dem Weingartener Kloster geschenkt.
Seit etwa 1200 wuchs die Verehrung der Weingartener Reliquie ständig, das Kloster mit seiner Basilika wurde reich und gewann an Ansehen.
Von den zahlreichen Prozessionen ist der Blutritt am Blutfreitag, dem ersten Freitag nach Christi Himmelfahrt, immer stärker in den Vordergrund getreten. Ihn gibt es seit etwa 500 Jahren. (dpa)