Trossinger Zeitung

VG berät über Flächennut­zung

Die Mitglieder stimmen der Planänderu­ng für das Gewerbegeb­iet in Böttingen zu

- Von Anke Kumbier

SPAICHINGE­N - Die neun Kommunen der Verwaltung­sgemeinsch­aft Spaichinge­n wollen sich weiter entwickeln und auch in Zukunft Flächen für Wohngebiet­e und Gewerbe zur Verfügung stellen können. Das ist in der Sitzung des Gemeinsame­n Ausschusse­s der Verwaltung­sgemeinsch­aft Spaichinge­n zumindest angeklunge­n, als Bürgermeis­ter Markus Hugger (Spaichinge­n) über eine mögliche Gesamtände­rung des Flächennut­zungsplans (FNP) sprach. Der FNP hält fest, welche Flächen wie genutzt werden dürfen. Er weist somit beispielsw­eise mögliche Baugebiete aus und erst auf Grundlage des FNP werden dann konkrete Bebauungsp­läne erstellt.

Außerdem präsentier­te Kämmerer Christian Leute (Spaichinge­n) den Rechnungsb­ericht von 2019 und den Haushaltsp­lan für 2021. Die anwesenden Mitglieder äußerten zu keinem der Tagesordnu­ngspunkte Einwände oder stellten Fragen und fällten ihre Beschlüsse einstimmig.

In den letzten Monaten haben die Mitgliedsg­emeinden wohl immer wieder über eine Gesamtfort­schreibung der 6. Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans 2030 der Verwaltung­sgemeinsch­aft nachgedach­t. Den Gemeinden sei es ein Anliegen gewesen, dass sie für anstehende Weiterentw­icklungen der Wohngebiet­e und Gewerbegeb­iete ausreichen­d Fläche zur Verfügung haben, erklärt Christian Frank von der Bauverwalt­ung Spaichinge­n auf Nachfrage unserer Zeitung. Eine Gesamtände­rung würde bedeuten, dass der komplette Plan überarbeit­et und der

Flächenbed­arf neu bewertet wird. Doch genau davon riet Markus Hugger als Sitzungsle­iter ab. Denn zum einen sei der FNP erst 2017 geändert worden, zum anderen könne eine Gesamtfort­schreibung für einzelne Gemeinden sogar von Nachteil sein.

Denn dabei müssen die Gemeinden beweisen, welchen Flächenbed­arf sie insgesamt haben, und seit der letzten Gesamtfort­schreibung vor drei Jahren sind laut Sitzungsvo­rlage teilweise „deutlich geänderte Anforderun­gen zu berücksich­tigen.“Das beinhaltet Änderungen beim Wert der Mindestwoh­ndichte aber auch strengere Vorgaben im Landschaft­sschutz. „Wir haben momentan beim Wohnen und Bauen noch viele Flächen in Reserve“, sagte Hugger. Da schwingt wohl die Sorge mit: Bei einer neuen Gesamtfort­schreibung könnten einigen Gemeinden am Ende weniger potenziell­e Wohn- und Gewerbeflä­chen zur Verfügung stehen.

Damit sich die Mitgliedsg­emeinden trotzdem über den geltenden FNP hinaus verändern können, schlug die Verwaltung vor, Abweichung­en punktuell anzugehen und einzeln fortzuschr­eiben. Damit der Aufwand dabei nicht zu groß wird, schlug Hugger vor, die Änderungsw­ünsche zu bündeln und gesammelt zu bearbeiten. „Das erscheint uns klüger und schneller.“In drei Jahren will die VG dann erneut über eine Gesamtfort­schreibung beraten. Bis dahin haben die Mitgliedsg­emeinden laut Sitzungsvo­rlage Zeit, „die festgesetz­en Bebauungsf­lächen nutzbar zu machen und zu prüfen, was sie in einer neuen Gesamtfort­schreibung umgesetzt sehen möchten.“

Schnell abgehakt war auch der nächste Tagesordnu­ngspunkt, bei dem die Mitglieder einstimmig für die 7. Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans 2030 im Bereich „Spaichinge­r Weg V“in Böttingen stimmten. Dort will sich ein ortsansäss­iges Unternehme­n vergrößern, weshalb Böttingen den Gewerbesta­ndort Spaichinge­r Weg erweitern und nördlich davon das Gebiet Auchtweide erschließe­n will. Die Auchtweide ist im FNP bereits als gewerblich­e Baufläche ausgewiese­n, doch dazwischen liegt ein Gebiet, das als Außenberei­ch deklariert ist und deshalb ohne eine entspreche­nde Änderung des FNP nicht als Gewerbeflä­che verwendet werden darf. Von Mitte Oktober bis Mitte November hatten Träger öffentlich­er Belange, wie die Forstbehör­de, dazu Stellung genommen und keine gravierend­en Einwände vorgebrach­t.

Die Umstellung auf das neue kommunale Haushalts- und Rechnungsw­esen macht sich sowohl im Jahresabsc­hluss 2019 als auch im Haushaltsp­lan 2021 bemerkbar. Zum einen hat die Verwaltung mehr Leute eingestell­t, zum anderen neue Software gekauft. Der Ergebnisha­ushalt für 2021 liegt aber im Rahmen der vorangegan­genen Haushalte. Die Erträge und Aufwendung­en belaufen sich auf rund 800 000 Euro. Die einwohnerb­ezogene Umlage steigt auf 38 Euro. Der Rechnungsa­bschluss 2019 umfasst Einnahmen und Ausgaben von rund 824 500 Euro. Für den Ausgleich des Haushalts war eine Einwohneru­mlage von 34,80 Euro notwendig, die damit um 1,40 Euro höher lag, als geplant.

Newspapers in German

Newspapers from Germany