Trossinger Zeitung

Hoffen auf Rigolettos Rückkehr

Optimismus am Bodensee – Die Bregenzer Festspiele planen die Jubiläumss­pielzeit 2021

- Von Barbara Miller

Mit Ankündigun­gen ist das so eine Sache. Als Medium traut man sich fast nicht mehr, auf Premieren, Vernissage­n oder Konzerte hinzuweise­n. Im Wochenrhyt­hmus werden, coronabedi­ngt, die Regelungen geändert. Vielleicht ist nächsten Sommer alles besser. Jedenfalls verströmt die Leitung der Bregenzer Festspiele Optimismus und stellt ein ansehnlich­es Programm für die 75. Spielzeit vor.

In diesem Sommer konnten die Festspiele nur eine Notausgabe präsentier­en. Die für diese Saison geplanten Programmpu­nkte wurden ins Jahr 2021 verlegt. Auf der Seebühne ist also wieder Philipp Stölzls spektakulä­re „Rigoletto“-Inszenieru­ng

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zu erleben. Für die 28 Abende wurden 203 000 Karten aufgelegt. Gebucht sind bisher rund 135 000 Tickets. Am Pult der Wiener Symphonike­r steht die Dirigentin Julia Jones. Auch eine Premiere, denn das Spiel auf dem See wurde noch nie von einer Maestra dirigiert. Ursprüngli­ch hätte 2021 Puccinis „Madame Butterfly“auf dem See gespielt werden sollen. Die Premiere findet nun ein Jahr später statt.

Eröffnet werden sollen die 75. Bregenzer Festspiele am 21. Juli 2021 mit der Oper „Nero“von Arrigo Boito. Der ist vor allem als Librettist der Verdi-Opern „Otello“und „Falstaff“bekannt. Aber er war selbst Komponist. An seiner Oper „Nero“hat er ein Leben lang gearbeitet, sie aber nie vollendet. Für die Regie konnte Olivier

Tambosi gewonnen werden. Er hat schon 2016 die Oper „Hamlet“in Bregenz von Boitos Zeitgenoss­en Franco Faccio inszeniert. Dirk Kaftan dirigiert die Wiener Symphonike­r.

Im Jubiläumsj­ahr präsentier­t das Spitzenorc­hester unter anderem Haydns „Schöpfung“und Wagners „Rheingold“unter Leitung des neuen Chefdirige­nten Andrés Orozco-Estrada. Einen Blick auf vor 75 Jahren uraufgefüh­rte Orchesters­tücke wirft der Dirigent Omer Meir Wellber im Konzert mit Werken von Richard Strauss und Charles Ives. An der Spitze des Symphonieo­rchesters Vorarlberg stellt sich Leo McFall vor. Das von Brigitte Fassbaende­r geleitete Opernstudi­o erarbeitet Rossinis „Die Italieneri­n in Algier“. Das Deutsche Theater Berlin kommt mit Kleists „Michael

Kohlhaas“in der Inszenieru­ng von Andreas Kriegenbur­g an den See. Die Titelrolle spielt Max Simonische­k. Zusammen mit dem Theater Kosmos präsentier­en die Festspiele die Uraufführu­ng von Bernhard Studlars „Lohn der Nacht“. Außerdem gibt es wieder zahlreiche Veranstalt­ungen in der Reihe „Musik und Poesie“, eingeladen sind zum Beispiel das Bochabela String Orchestra & Friends aus Soweto und das Ensemble Franui. Das Programm für junge Zuschauer wird fortgeführ­t.

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