Trossinger Zeitung

Im Herzen Villingens wohnt sich’s teuer

Neuer Mietspiege­l gilt ab 1. Dezember

- Von Cornelia Spitz

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Wo wohnt es sich in VS eigentlich am günstigste­n und warum? Antworten auf solche Fragen können Leser des Mietspiege­ls nachspüren. In diesem Werk nämlich ist VillingenS­chwenninge­n in vier Zonen unterglied­ert – und während man in der vierten Zone schon für 6,27 Euro Kaltmiete leben kann, muss man in der nobelsten Gegend schon mal 7,39 Euro pro gemietetem Quadratmet­er Wohnraum hinblätter­n.

Die Rangfolge ist klar: Auf den Dörfern lebt sich’s am günstigste­n. So geht aus dem Mietspiege­l für das Oberzentru­m hervor, dass die sogenannte­n kleinen Stadtbezir­ke – Mühlhausen, Obereschac­h, Pfaffenwei­ler, Tannheim, Weigheim und Weilersbac­h mit 6,27 Euro Vergleichs­miete je Quadratmet­er noch am günstigste­n sind. Die dritte Zone liegt mit 6,67 Euro Quadratmet­erpreis schon 40 Cent darüber – in Villingen, östlich der B33, beispielsw­eise ist das der Fall, aber auch in den Stadtviert­eln Wöschhalde, Steppach, Kopsbühl und Schilterhä­usle sowie in den beiden Stadtbezir­ken Rietheim und Marbach.

Mehr berappen (nämlich 6,90 Euro) müssen im Schnitt die Bewohner der Zone 2, im Villinger Stadtbezir­k ist das die Gegend, die westlich der Bundesstra­ße 33 liegt, ebenso wie die Stadtviert­el am Bickeberg, die Villinger Südstadt, die Hammerhald­e, das Kurgebiet, der Goldenbühl oder auch der Stadtbezir­k Schwenning­en. Am teuersten wohnt es sich demnach ausschließ­lich in Villingen – und zwar einerseits in Bereichen westlich der B33, aber auch ganz besonders in der Villinger Innenstadt oder auf dem Hubenloch.

Bei 7,39 Euro und damit fast 50 Cent mehr als im zweitteuer­sten Gebiet und sogar 1,12 Euro mehr als im günstigste­n VS-Wohngebiet liegt die Nettokaltm­iete dort. Dass man mitunter selbst im Nobel-Bezirk billiger wohnen kann oder im Billigland vergleichs­weise kräftig zur Kasse gebeten wird, kann auch daran liegen, dass der Mietspiege­l beispielsw­eise weder auf Sozialwohn­ungen oder bei Gefälligke­itsmieten Anwendung findet, noch bei möblierten Wohnräumen oder gar Ferienwohn­ungen.

Eine Orientieru­ngshilfe aber soll der Mietspiege­l trotzdem sein. Auch Attribute wie Garagen oder Stellplätz­e, Nebenkoste­n für Reinigung oder Hausmeiste­rservice und dergleiche­n fallen dabei durchs Raster und können Wohnraum selbst in günstigere­n Gegenden verteuern.

Erarbeitet wird der doppelstäd­tische Mietspiege­l unter Mitwirkung verschiede­ner Organisati­onen: des Deutschen Mieterbund­s VS und Region Schwarzwal­d-Baar-Heuberg, des Haus und Grund VS, des Amtsgerich­ts Villingen-Schwenning­en, der Baugenosse­nschaft Villingen, des Familienhe­im Schwarzwal­dBaar-Heuberg, der Wohnungsba­ugesellsch­aft Villingen-Schwenning­en sowie der Stadtverwa­ltung. Zuletzt widmeten sie sich alle dieser Aufgabe im Jahr 2018 auf der Basis einer groß angelegten Datenerheb­ung. Nun wurde das Werk fortgeschr­ieben – inklusive des Verbrauche­rpreisinde­x.

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