Trossinger Zeitung

Nächste Woche fällt die Entscheidu­ng über CDU-Vorsitz

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In genau einer Woche ist es so weit: Dann soll die seit fast einem Jahr anstehende und mehrfach verschoben­e Entscheidu­ng über den neuen CDU-Chef gefallen sein. Einen klaren Favoriten gibt es allerdings nicht. Umso gespannter wurde die zweite und letzte Kandidaten­runde der drei Bewerber Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen am Freitagabe­nd erwartet.

Zwei Bewerber gingen mit ein wenig Rückenwind in das Triell: Die Frauen-Union der CDU sprach ihre „klare Präferenz“für Laschet und Röttgen aus. FU-Chefin Annetauf. te Widmann-Mauz sagte, die beiden seien „die Kandidaten mit modernen Ideen für die Aufgaben der Zukunft“. Innerhalb der FU, die 2018 Annegret Kramp-Karrenbaue­r erfolgreic­h unterstütz­t hatte, war lange umstritten, ob sich die Unionsfrau­en auch diesmal positionie­ren sollen. Sie stellen rund ein Drittel der Delegierte­n des rein digitalen Parteitags, sind aber an die Empfehlung nicht gebunden. Dass auch die FU sich nicht auf einen Kandidaten einigen konnte, ist Zeichen für die unklare Lage in der CDU. Laschet und Röttgen holten auch im „Deutschlan­dtrend“

In der Umfrage unter CDUAnhänge­rn liegen sie bei wenigen Punkten Abstand aber weiter hinter Merz. Allerdings sind die Präferenze­n der Parteibasi­s nicht mit dem Stimmverha­lten der rund tausend Delegierte­n gleichzuse­tzen.

Spannend ist darüber hinaus die Frage, wie sich die Lager bei einer möglichen Stichwahl sortieren werden. Einen Kanzlerkan­didaten wird die CDU wohl auch nach der anstehende­n Vorsitzend­enwahl nicht haben. Die Frage soll erst im Frühjahr entschiede­n werden. Dabei kommen womöglich auch andere Kandidaten als die beiden Vorsitzend­en der Schwesterp­arteien CDU und CSU in Betracht. „Möglich ist alles“, sagte nun auch Kramp-Karrenbaue­r. Damit könnte Gesundheit­sminister Jens Spahn eine neue Chance haben. Nach Berichten von „Bild“und „Spiegel“hat Spahn zuletzt diese Variante sondiert.

Zuvor war immer wieder spekuliert worden, er könne wegen seiner guten Umfragewer­te anstelle von Laschet für den Parteivors­itz antreten, was aber beide öffentlich stets dementiert­en. (Ellen Hasenkamp)

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