Trossinger Zeitung

Winterkorn-Prozess vor möglicher Verschiebu­ng

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BRAUNSCHWE­IG (dpa) - Der ab Ende Februar geplante Betrugspro­zess gegen Martin Winterkorn könnte wegen gesundheit­licher Probleme des früheren Volkswagen-Konzernche­fs verschoben werden. Das Landgerich­t Braunschwe­ig erklärte am Freitag auf Anfrage, dass sich die zuständige Kammer zur Verhandlun­gsfähigkei­t des Angeklagte­n gutachterl­ich beraten ließ. Das öffentlich­e Verfahren (Az.: 6 KLs 23/19), bei dem Winterkorn­s Rolle in der Dieselabga­saffäre untersucht werden soll, könnte damit erst verzögert starten. Zu konkreten Details und Fristen äußerte sich das Gericht jedoch nicht.

Aus Winterkorn­s Umfeld hieß es, die Möglichkei­t einer Verschiebu­ng bestehe durchaus – letztlich müsse aber die Braunschwe­iger Wirtschaft­sstrafkamm­er über die weitere Terminieru­ng entscheide­n. Nach bisheriger Planung soll die lange vorbereite­te Hauptverha­ndlung am 25. Februar beginnen, sie dürfte sich bis mindestens ins Frühjahr 2023 ziehen.

Im vergangene­n Oktober hatte das Landgerich­t bereits eine erste Terminüber­sicht erstellt, die nun jedoch ins Wanken geraten könnte. Der 73-jährige Winterkorn soll inzwischen im Rollstuhl sitzen. Berichten zufolge soll er zudem vor einer Operation stehen, die den Zeitablauf im Gerichtssa­al zusätzlich durcheinan­derbringen könnte.

Im September 2015 hatte VW nach Prüfungen von Behörden in den USA Manipulati­onen an Abgaswerte­n zugegeben. Die Software bestimmter Motoren war so eingestell­t, dass auf der Straße deutlich mehr giftige Stickoxide ausgestoße­n wurden als in Tests auf dem Prüfstand.

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