Dort engagieren, wo man etwas ändern kann
Zu unserem Bericht „Amazon-Plänen weht scharfer Wind entgegen“vom 8. Januar erreichte uns folgender Leserbrief:
„Gott gebe mir die Kraft, zu ändern was zu ändern ist, die Gelassenheit hinzunehmen, was nicht zu ändern ist, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Dieser Spruch fällt mir bei den Diskussionen um die Amazon-Ansiedlung in Trossingen immer wieder ein.
Die Weisheit scheint bei Herrn Kapphan schon mal vorhanden zu sein, wenn er feststellt, „wir wissen, dass wir das Geschäftsmodell Amazon nicht aufhalten können“und es ist ihm auch die Weisheit zuzutrauen, dass es dem Trossinger Einzelhandel null Komma null hilft, wenn Amazon das Verteilzentrum an anderer Stelle errichtet. Warum deshalb Kraft und Energie sinnlos verschleudern, in dem Wissen, dass es der Sache nicht dienlich ist?
Deshalb meine Bitte an Herrn Kapphan, an die BI Schura und alle anderen die aktiv sein wollen, um dem Trossinger Einzelhandel zu helfen: Setzt eure Kraft und Energie für Dinge ein, mit denen wirklich was bewegt und verbessert werden kann. Davon gibt es genug. Nur ein paar Beispiele:
Sich dafür einzusetzen, dass die von Herrn Kapphan befürchteten, gegebenenfalls anfallenden Kosten für Infrastruktur vom Investor getragen werden (wie zum Beispiel in Villingen bei der Ansiedlung des Möbelmarktes XXXLutz geschehen).
Die Infrastruktur für den Trossinger Einzelhandel weiter zu verbessern. Dies gilt vor allem für die Hauptstraße. Ich kann es nicht glauben, dass es nicht möglich sein soll – Landesstraße hin oder her – den Schwerlastverkehr aus dieser „Einkaufsstraße“zu verbannen.
Hilfe zur Selbsthilfe für die Trossinger Einzelhändler, flexibler zu werden, um die Trossinger Bürger (vor allem ältere) nicht nur vom Onlinehandel, sondern auch vom Einkaufstourismus in andere, größere Städte abzuhalten. Anfänge mit zum Beispiel Abhol- beziehungsweise Bring-Service gibt es Corona bedingt jetzt schon. Das könnte weiter ausgebaut werden und könnte auch in „Nach-Corona-Zeiten“für – vor allem ältere – Bürger das Einkaufen in Trossingen erleichtern.
Man könnte sich dafür einsetzen, dass der Erlös aus dem Grundstücksverkauf – zumindest teilweise – zweckgebunden für solche Hilfen eingesetzt wird.
Fakten mit Gelassenheit hinnehmen und alle Kraft verwenden, auf das was verbessert werden kann! Siegfried Stegmann, TrossingenSchura