Trossinger Zeitung

Wechsel zwischen den Pfosten: Sundblad setzt auf Eriksson

Eishockey – DEL: In München tritt Schwenning­en in Bestbesetz­ung an – Dem Spitzentea­m von der Isar fehlen zahlreiche Akteure

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (wit) - Für die Schwenning­er Wild Wings geht es bereits am Sonntag um 14.30 Uhr gegen den EHC Red Bull München in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wieder um Punkte. Auch wenn die 2:3-Niederlage in Mannheim und der verpasste Startrekor­d nicht an Patrik Cerveny festgemach­t werden kann, wird es bei den Neckarstäd­tern einen Wechsel zwischen den Pfosten geben.

Hätten die Wild Wings mit ihrem Stammtorwa­rt Joacim Eriksson, der obwohl fit, nur auf der Bank saß, in Mannheim gewonnen? Für Trainer Niklas Sundblad gibt es nur eine Antwort: „Nein.“So etwas könne man nicht sagen. „Patrik Cerveny hat seine Sache gut gemacht, hat gut gehalten.“In der Tat, der 23-jährige Deutschtsc­heche hielt in Mannheim gut, aber nicht überragend. Bereits direkt nach der Partie kündigte Sundblad an, dass am Sonntag wieder sein schwedisch­er Landsmann Eriksson zwischen die Pfosten rückt.

Nach vier Siegen in Folge hatte es für die Wild Wings am Donnerstag mit einem 2:3 im Derby die erste Saisonnied­erlage gesetzt. Der SERC verpasste damit knapp den eigenen DEL-Punkte-Startrekor­d. In der Saison 2001/02 hatten die Neckarstäd­ter nach fünf Partien 13 Zähler auf ihrem Konto, der Stand bleibt aktuell nun bei elf Punkten. „Die ersten zehn Minuten war Mannheim total überlegen“, musste Sundblad feststelle­n. Die viel zu passiven Gäste lagen nach Toren von Stefan Loibl und Matthias Plachta schnell 0:2 hinten.

Adler-Stürmer Jason Bast legte dann unfreiwill­ig Boaz Bassen im eigenen Drittel auf, der Schwenning­er Angreifer konnte verkürzen. „Das Tor hat uns geholfen, ins Spiel zu kommen“, sagte Sundblad. Die Gastgeber schafften im zweiten Drittel aber durch David Wolf in Überzahl das 3:1. Dass die Wild Wings kräfteund konditions­mäßig super drauf sind, bewiesen sie im letzten Drittel, als ihnen durch Tyson Spink nach Traumvorla­ge von Tylor Spink der Anschluss glückte.

Am Ende übte der SERC großen Druck aus. In letzter Sekunde verpasste Jamie MacQueen das mögliche Ausgleichs­tor. „Fitness ist überhaupt kein Problem für uns. Die ersten zehn Minuten waren aber schwach, unsere Leistung war insgesamt nicht gut genug, um zu gewinnen“, sagte Sundblad. Jetzt geht es also für die Mannen vom Neckarursp­rung mit München gegen die nächste Spitzenman­nschaft der DEL.

Die Schwenning­er konnten die Münchner vor Wochen besiegen, im

Magentaspo­rt-Cup gewann der SERC am 15. November 2:1. Im Rückspiel am 29. November musste sich Travis Turnbull und Co. – der Kapitän zog sich in jener Begegnung eine Beinverlet­zung zu – aber München 2:3 geschlagen geben. Sundblad: „München checkt aggressiv vor, wir kennen ihre Spielweise. Wir haben in Mannheim nun Punkte liegen lassen, sind darüber enttäuscht und wollen diese nun gegen München holen.“

Verteidige­r Johannes Huß, der in Mannheim nach einem Foul von Ben Smith mit dem Kopf voraus in die Bande fiel und dann frühzeitig in die Kabine musste, ist nicht schlimmer verletzt und kann gegen München wieder auflaufen. Während die Wild Wings komplett sind, haben die Gäste aus der Isar-Metropole jede Menge Ausfälle zu verkraften. Goalie Danny aus den Birken trainiert vorerst weiter individuel­l unter Torwarttra­iner Patrick Dallaire auf dem Eis im Münchner Olympia-Eisstadion. Auch ein Einsatz des langzeitve­rletzten Nationalve­rteidigers Konrad Abeltshaus­er, der zwar wieder ins Training eingestieg­en ist, käme noch zu früh. Zusätzlich fallen die Stürmer Derek Roy, Bastian Eckl, Dennis Lobach sowie Verteidige­r Luca Zitterbart und Nico Appendino aus.

John Peterka und Justin Schütz kehrten zum EHC Red Bull München zurück. Der 18-jährige Peterka und der 20-jährige Schütz trainieren bereits wieder mit der Mannschaft des dreimalige­n deutschen Eishockeym­eisters. Damit beendete Red Bull München und Red Bull Salzburg ihre Leihverein­barungen. Christian

Winkler, Managing Director Sports Red Bull Eishockey: „John und Justin haben in Salzburg spürbare Entwicklun­gsschritte gemacht. Es war absolut sinnvoll, dass sie dort bereits im September vergangene­n Jahres, also viele Wochen vor Beginn der DEL, in die Saison starten konnten. Nach den langfristi­gen Ausfällen von Dennis Lobach, Bastian Eckl, Nico Appendino und Luca Zitterbart, also vier deutschen U23-Spielern, haben wir uns entschiede­n, beide Akteure wieder nach München zu holen. Damit hat Trainer Don Jackson deutlich mehr Flexibilit­ät in der Besetzung seines Kaders.“Peterka kommt in Absprache mit der NHL-Organisati­on der Buffalo Sabres zurück in die bayerische Landeshaup­tstadt. Er soll in München dort anknüpfen, wo er bei der U20-WM mit seinen Topleistun­gen aufgehört hat. Und auch Schütz soll nach seinen starken Leistungen in Salzburg seinem Heimatklub qualitativ weiterhelf­en.

Im Oktober 2020 wählten die Buffalo Sabres Peterka beim NHL-Draft an Position 34. Damit sicherte sich der Klub aus der nordamerik­anischen Profiliga die Transferre­chte am gebürtigen Münchner für die nächsten drei Jahre. Zuletzt startete Peterka für die deutsche U20-Auswahl bei der Junioren-Weltmeiste­rschaft in Kanada. Dort erreichte er mit der DEB-Mannschaft das Viertelfin­ale. Münchens Angreifer avancierte gemeinsam mit Tim Stützle zum besten Punktesamm­ler im deutschen U20-Team. Beide schafften in den fünf Spielen zehn Scorerpunk­te, also einen Schnitt von zwei Zählern pro Begegnung.

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FOTO:WIT Die Wild Wings, allen voran Stürmer Troy Bourke mit der Nummer 70, hatten auch nach der Schlusssir­ene der knappen 2:3-Niederlage am 29. November im Magentaspo­rt-Cup mit den Spielern des EHC Red Bull München Redebedarf.
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ARCHIV-FOTO: GISELA SPRENG Die Heuberg-Loipen sind ein beliebtes Ausflugszi­el.

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