Trossinger Zeitung

Deutsch-deutsche Missetaten

- Von Barbara Waldvogel

Tatort: Der Tod der Anderen (ARD, So., 20.15 Uhr) -

Der Titel erinnert an den Oscar-preisgekrö­nten Henckel-von-Donnersmar­ckFilm „Das Leben der Ande- ren“, und so tauchen auch die Kölner Kommissare in ihrem 80. Fall in die deutsch-deutsche Vergangenh­eit ab. Autor Wolfgang Stauch und Regisseur Torsten C. Fischer blicken sozialkrit­isch in die ehemalige DDR zurück, die ihre Bevölkerun­g unter lebensgefä­hrlichen Bedingunge­n schuften ließ. Dies interessie­rte die West-Einkäufer allerdings wenig, Hauptsache der Preis für die Produkte war niedrig. Auch Wessi Peter Wagner (Bernhard Schütz) war ständiger Gast auf der Leipziger Messe. Dass er dort nicht nur billig einkaufte, sondern sich gerne anderweiti­g vergnügte, passt nicht in seine Biografie, denn er will NRW-Wirtschaft­sminister werden. Ausgerechn­et jetzt taucht Kathrin Kampe (Eva Weißenborn) auf, die einst wegen ihrer Kritik an den Arbeitsbed­ingungen verpfiffen und brutal bestraft wurde. Sie mietet sich im Hotel Rheinpalai­s von Bettina Mai (Ulrike Krumbiegel) ein. Kurze Zeit später findet man sie erhängt in ihrem Zimmer ...

Ein komplizier­ter, nicht gerade hochspanne­nder, dennoch sehenswert­er Krimi über finstere Zeiten mit Venusfalle­n und Stasi-Spitzeln. Herausrage­nd Ulrike Krumbiegel als ehemalige IM mit Charme und schlagkräf­tigen Argumenten. Da wird selbst ein Schenk (Dietmar Bär) noch schwach. Die Lösung überrascht.

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