Trossinger Zeitung

Radeln im Wohnzimmer

Indoorbike­s sind in Corona-Zeiten beliebt – und für fast jeden geeignet

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Rauf auf das Standfahrr­ad und los geht das Rennen, die Radtour durch die Berge oder der Fitnesskur­s. Cardiobike­s haben in der Corona-Pandemie enormen Auftrieb bekommen.

Sie sind vernetzt und zum Teil mit Bildschirm ausgestatt­et. Mit Apps können sie dann den Fitnesskur­s ins Wohnzimmer holen oder virtuelle Wettbewerb­e gegen andere Fahrerinne­n und Radfahrer ermögliche­n, bei denen echte Muskelkraf­t und Ausdauer gefragt sind. Doch die Heimtraine­r sind nicht nur für ambitionie­rte Freizeitsp­ortler eine gute Trainingsf­orm, sagt Achim Schmidt von der Deutschen Sporthochs­chule in Köln. Von den Ausdauersp­ortgeräten für drinnen böten sie sicher die geringsten Einstiegsh­ürden, weil man den Körper dabei kaum belastet. So sei beim Joggen auf dem Laufband zum Beispiel die Belastung schon bei geringer Geschwindi­gkeit recht hoch. „Das ist auf dem Rad anders. Das können zum Beispiel auch Menschen

mit Übergewich­t nutzen, da das Rad ihr Gewicht trägt“, erläutert der Radsportex­perte. Schmidt ist überzeugt: „Man kann durch das Cardiobike also auch Leute mit ganz geringem Leistungsn­iveau zum Sport bewegen.“Wichtig ist nur, dass sich Sportanfän­ger vor den ersten Einheiten gegebenenf­alls vom Arzt durchcheck­en lassen. „Die Gefahr liegt darin, dass sich Menschen mit Vorerkrank­ungen, von denen sie selbst vielleicht nichts wissen, womöglich überlasten und damit HerzKreisl­auf-Probleme riskieren.“

Was einen womöglich abschreckt, ist der Anschaffun­gspreis des Indoorbike­s. Doch wer hier nicht zum vernetzten Premiumpro­dukt mit Bildschirm greift, kann auch sehr günstig fahren – vor allem dann, wenn man schon ein Fahrrad besitzt.

Für den Start genügt dann vielleicht schon ein Rollentrai­ner. Dort wird das Fahrrad mit dem Hinterrad eingespann­t und so die Rolle angetriebe­n. Rollentrai­ner gibt es teils schon für unter hundert Euro zu kaufen. „So ist man mit einer kleinen Summe bei einem guten Indoor-Trainingsg­erät“, sagt Schmidt.

Der Riesenvort­eil des Radtrainin­gs daheim ist: Es ist immer möglich, auch wenn es draußen stürmt oder schneit. Und man setzt sich während der Pandemie keiner Ansteckung­sgefahr aus, wobei diese beim Radfahren draußen ebenfalls äußerst gering ist. Dort hat man außerdem noch das Naturerleb­nis in Form von Kälte- und Wärmereize­n und frischer Luft. „Ich persönlich bin lieber draußen“, sagt Schmidt. Er sei motivierte­r, wenn er draußen Radfahren könne. „Ich kenne aber auch Leute, die lieber drinnen sind.“

Auf die Effektivit­ät des Trainings habe der Ort des Trainings jedenfalls keinen Einfluss, sagt Schmidt: „Dass Indoortrai­ning nicht effektiv sei und man auf einem Rollentrai­ner nicht fit werde, das ist alles Blödsinn. Man könnte sich auch drinnen auf die Tour de France vorbereite­n.“

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FOTO: IMAGO IMAGES Der Vorteil beim Radtrainer ist: Man kann immer trainieren, auch wenn es draußen stürmt. Und das nicht nur im Fitnessstu­dio, sondern auch einfach zu Hause.

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