Schulen haben über den Sommer digital zugelegt
Ausstattung ist inzwischen ganz gut – Jede Schule nutzt andere technische Systeme
SPAICHINGEN/PRIMTAL/HEUBERG - Der digitale und analoge Schulstart nach den verlängerten Weihnachtsferien ist in der Region Spaichingen ganz unterschiedlich ausgefallen. Überall da, wo Aufgaben schon vergangene Woche auf Moodle hochgeladen wurden, wie an der Realschule Spaichingen, oder andere Plattformen als die üblichen benutzt wurden, hat der Schulstart aber geklappt.
Zwischen erstem und zweiten Lockdown ist die Rupert-MayerSchule mit ihrem Schulserver auf IServ umgezogen. Die Schule arbeitet mit Messenger, E-Mails und Lernprogrammen. Aber bei 540 Schülern ist der Ansturm dann doch zu groß gewesen und das System zusammen gebrochen. In der ersten Stunde musste auch die Anwesenheit der Schüler dokumentiert werden. Sie hofft, so Schulleiterin Patricia Staron, dass mit kleinen organisatorischen Änderungen das Ganze stabil läuft. Die Ausstattung der Schüler mit Geräten sei gut, einige seien ausgeliehen worden. Die Lehrer unterrichten zum Teil auch im Schulgebäude im Onlineunterricht, um zum Beispiel eine Tafel zur Verfügung zu haben.
Zwei Mal am Tag gibt es Videosprechstunden, die Aufgaben werden per digitaler Post zugestellt. Die Lehrer versuchten aber möglichst zu jedem Kind persönlichen Kontakt zu halten. „Jeder der Schüler muss wissen, dass jemand da ist, und dass die Schüler sich nicht allein durchwurschteln.“
Wir fragten auch, was die Schulleiter ganz allgemein den Eltern raten, um ihren Kindern zu helfen. Staron: Dass die Eltern darauf achten, dass sich die Kinder nicht verlieren, dass sie feste Strukturen brauchen. Es brauche auch Rituale, feste Zeiten, kleine Lernschritte, feste Pausen, also einen Stundenplan, an den sich die Kinder halten. Auch Erwachsene merken, dass sie Selbstdisziplin brauchen, wenn sie zuhause im Homeoffice sind. Und die Rektorin rät, den Kontakt zu den Lehrern zu halten und nachzufragen, wenn etwas unklar sei. Die Eltern bekommen den Stundenplan für die Woche ebenfalls per E-Mail.
In der Wehinger Schlossbergschule kommunizieren Lehrer und Schüler über Untis Messenger und die Onlinekonferenzen gehen über die Plattform Jitsi über das Kreismedienzentrum. „Leider hat es bei uns auch nicht geklappt“, so Rektorin Veronika Schätzle auf unsere Anfrage.
Allerdings habe die Schule in den vergangenen Monaten mit diesen technischen Möglichkeiten gute Erfahrungen gemacht mit den Klassen, die in Quarantäne waren. Auch in der Grundschule in den Klassen drei und vier seien Videokonferenzen möglich gewesen, „die zumindest in Anteilen den Präsenzunterricht in den Kernfächern ersetzen konnten.“Die technische Ausstattung der Schule habe sich im Vergleich zum Frühjahr erheblich verbessert. Lehrkräfte, die zuhause keine entsprechende Ausstattung haben, können vom Klassenzimmer aus unterrichten, beziehungsweise einen Laptop mitnehmen. Für alle reiche die technische Ausstattung aber leider noch nicht. Fast alle Schüler seien aber in der Lage, an Videokonferenzen teilzunehmen. In der Realschule Spaichingen waren die Abschlussklassen im Haus. Für die anderen gab es keine technischen Probleme. Die Aufgaben seien in Moodle schon vergangene Woche hochgeladen worden, so Rektor Holger Volk. Nur der Messengerdienst sei kurz ausgefallen. Hier eröffnet der Lehrer für jede Klasse eine Gruppe. Moodle schalte morgens eine halbe Stunde lang eine Anmeldemöglichkeit frei. So kann die Lehrkraft überprüfen, wer zum Unterricht kommt und wer nicht. Insgesamt bewertet der Rektor den Lernerfolg ganz gut. Im Vergleich zum normalen Unterricht liege der zwischen 80 und 100 Prozent. Allerdings gebe es einzelne, die die Schule gar nicht erreiche und denen die Tagesstruktur fehlt. Hier müsse – es herrscht Schulpflicht – eventuell das Ordnungsamt einschreiten.
Dass der Unterricht technisch stabil läuft, könnte auch daran liegen, dass die Realschule keinen Videounterricht macht, und zwar aus Datenschutzgründen. Das leuchtet einigen Eltern nicht ein.
Darüber und die weiteren Schulen werden wir noch berichten.