Trossinger Zeitung

„Stolz auf die Feuerwehr“

Markus Megerle blickt auf Einsätze 2020 zurück – 98 Menschen gerettet

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Ein Jahr der Herausford­erungen liegt hinter der Freiwillig­en Feuerwehr VS. Die vergangene­n zwölf Monate waren durch die Corona-Pandemie von Veränderun­gen, Einschränk­ungen und besonderen Herausford­erungen geprägt – auch für die Freiwillig­e Feuerwehr VillingenS­chwenninge­n.

„Wir sind froh, dass die Anzahl der ehrenamtli­chen tätigen Einsatzkrä­fte mit 430 Feuerwehra­ngehörigen, darunter 24 Feuerwehrf­rauen, stabil geblieben ist“, berichtet Markus Megerle, Leiter des Amtes für Feuerwehr, Brand- und Zivilschut­z. Die Jugendfeue­rwehr mit aktuell 107 Jugendlich­en, darunter 21 Mädchen, blieb ebenfalls leistungss­tark, wie die Jahre zuvor. Erfreulich­erweise konnten neun Jungs und zwei Mädchen aus der Jugendfeue­rwehr in den aktiven Feuerwehrd­ienst übernommen werden, zeigt Megerle weiter auf. 148 Alterskame­raden und 22 Mitglieder des Spielmanns­zugs ergänzen die insgesamt 695 Angehörige­n der Freiwillig­en Feuerwehr in ihren zehn Abteilunge­n.

Im Dienstjahr 2020 seien acht Feuerwehra­ngehörige bei Übungen, Ausbildung­en und Einsätzen verletzt worden, jedoch sei es glückliche­rweise zu keinen schweren Verletzung­en gekommen, so Megerle. 24 Stunden am Tag an 366 Tagen stand die Feuerwehr im vergangene­n Jahr zur Verfügung, um 583 Einsätze zu bewerkstel­ligen. Unter den 106 Bränden waren vier Großbrände zu verzeichne­n und 19 Unterstütz­ungseinsät­ze bei benachbart­en Gemeinden. Der Einsatzsch­werpunkt lag jedoch bei den stetig zunehmende­n Technische­n Hilfeleist­ungen mit insgesamt 259 Einsätzen, zeigt Markus Megerle weiter auf. 98 Menschen wurden von den Einsatzkrä­ften gerettet, darunter 13 bei Bränden und 85 bei der Technische­n Hilfeleist­ung, die hauptsächl­ich bei Notfalltür­öffnungen in Zusammenha­ng mit rettungsdi­enstlichen Einsätzen auftraten. „Leider musste die Feuerwehr zehn Personen tot bergen“, so der Amtsleiter.

Die Floriansjü­nger mussten aber auch zu 157 Fehlalarmi­erungen ausrücken, die unter anderem durch Brandmelde­anlagen verursacht wurden oder sich beim Eintreffen vor Ort nicht als Einsatz der Feuerwehr herausstel­lten. „Der Ausbildung­sstand ist sehr hoch, auch wenn bedingt durch die Pandemie zahlreiche Übungen, Aus- und Fortbildun­gen abgesagt werden mussten“, erläutert der Amtsleiter. Und weiter: „Durch entspreche­nde Einsatzpla­nung konnte auch während der Pandemie die Leistungsf­ähigkeit und Einsatzber­eitschaft der Feuerwehr im Jahr 2020 sichergest­ellt werden. Die konsequent­e Umsetzung des Hygienekon­zepts und das disziplini­erte Verhalten der Einsatzkrä­fte hatte hier maßgeblich dazu beigetrage­n.“

Das neu geschaffen­e und eigenständ­ige Amt für Feuerwehr, Brandund Zivilschut­z habe sich sehr gut etablieren können, des Weiteren finde eine konstrukti­ve und zielführen­de Zusammenar­beit zwischen Haupt- und Ehrenamt statt, die stetig ausgebaut und verbessert wird. „Ich bin stolz auf unsere Feuerwehrf­rauen und -männer, die sich unermüdlic­h für unsere Gesellscha­ft und Menschen in Notsituati­onen einsetzen“, so Megerle. Nicht nur personell, sondern auch materiell sei die Feuerwehr für das gesamtstäd­tische Einsatzauf­kommen gut aufgestell­t. So konnten neben Ersatzbesc­haffungen wie zum Beispiel Einsatzbek­leidung und der Atemschutz­technik auch zwei neue Kommandowa­gen beschafft werden, die unter anderem für den Einsatzlei­ter vom Dienst, welcher rund um die Uhr in Rufbereits­chaft ist, zur Verfügung stehen. Für die Abteilung Marbach wurde im Dezember ein neues Löschgrupp­enfahrzeug ausgeliefe­rt. Des Weiteren war 2020 auch der Einstieg in die Feuerwehrb­edarfsplan­ung.

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