Virus-Mutante in Freiburger Kita entdeckt
Südwesten vertagt Entscheidung über Schulöffnung – Bildungsministerin Karliczek warnt
STUTTGART/BERLIN - Zwei Kinder in einer Freiburger Kita sind nachweislich mit einer Mutante des Coronavirus infiziert. Mehr als 20 weitere Menschen seien dort zudem positiv auf das Virus getestet worden – ob es sich ebenfalls um eine Mutante des Virus handle, müsse noch geklärt werden, sagte Baden-Württembergs Regierungssprecher Rudi Hoogvliet am Mittwoch. Die Mutationen aus Südafrika und Großbritannien gelten als besonders ansteckend.
Der Vorfall hat Pläne der Landesregierung vereitelt, am Montag Kitas und Grundschulen wieder zu öffnen. Bereits am Dienstag hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) eine Teilöffnung in Aussicht gestellt. Die endgültige Entscheidung wollte er am Mittwochnachmittag gemeinsam mit Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) verkünden. Die Entscheidung ist nun vertagt. Wann sie fällt, blieb zunächst offen. Da die Einrichtungen Zeit zur Vorbereitung brauchen, scheint eine Öffnung am Montag nicht mehr sehr wahrscheinlich.
In Bayern dürfen zum 1. Februar die Abschlussklassen an Gymnasien sowie Fachoberschulen und Berufsoberschulen mit dem Wechselunterricht starten. Wie ein Sprecher des Kultusministeriums in München am Mittwoch sagte, gehören dazu auch Schüler anderer Schulformen, die vor der Abitur- respektive Fachabiturprüfung stehen – etwa an den Abendgymnasien im Freistaat. In Baden-Württemberg gilt eine solche Ausnahmeregelung für Abschlussklassen sowie für Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren bereits seit 11. Januar.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) warnte derweil vor einer verfrühten Öffnung der Schulen. „Erst wenn die Infektionszahlen stabil runtergehen, und wir genauere Erkenntnisse über die Mutationen haben, können die Schulen wieder nach und nach geöffnet werden“, sagte sie der „Schwäbischen Zeitung“. Sie sprach sich dabei für ein regional unterschiedliches Vorgehen aus. „Dort, wo das Infektionsgeschehen wieder unter Kontrolle ist, wird man sich mehr erlauben können als in anderen Landesteilen“, betonte die CDU-Politikerin.