Trossinger Zeitung

Virus-Mutante in Freiburger Kita entdeckt

Südwesten vertagt Entscheidu­ng über Schulöffnu­ng – Bildungsmi­nisterin Karliczek warnt

- Von Kara Ballarin und Michael Gabel

STUTTGART/BERLIN - Zwei Kinder in einer Freiburger Kita sind nachweisli­ch mit einer Mutante des Coronaviru­s infiziert. Mehr als 20 weitere Menschen seien dort zudem positiv auf das Virus getestet worden – ob es sich ebenfalls um eine Mutante des Virus handle, müsse noch geklärt werden, sagte Baden-Württember­gs Regierungs­sprecher Rudi Hoogvliet am Mittwoch. Die Mutationen aus Südafrika und Großbritan­nien gelten als besonders ansteckend.

Der Vorfall hat Pläne der Landesregi­erung vereitelt, am Montag Kitas und Grundschul­en wieder zu öffnen. Bereits am Dienstag hatte Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) eine Teilöffnun­g in Aussicht gestellt. Die endgültige Entscheidu­ng wollte er am Mittwochna­chmittag gemeinsam mit Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) verkünden. Die Entscheidu­ng ist nun vertagt. Wann sie fällt, blieb zunächst offen. Da die Einrichtun­gen Zeit zur Vorbereitu­ng brauchen, scheint eine Öffnung am Montag nicht mehr sehr wahrschein­lich.

In Bayern dürfen zum 1. Februar die Abschlussk­lassen an Gymnasien sowie Fachobersc­hulen und Berufsober­schulen mit dem Wechselunt­erricht starten. Wie ein Sprecher des Kultusmini­steriums in München am Mittwoch sagte, gehören dazu auch Schüler anderer Schulforme­n, die vor der Abitur- respektive Fachabitur­prüfung stehen – etwa an den Abendgymna­sien im Freistaat. In Baden-Württember­g gilt eine solche Ausnahmere­gelung für Abschlussk­lassen sowie für Sonderpäda­gogische Bildungs- und Beratungsz­entren bereits seit 11. Januar.

Bundesbild­ungsminist­erin Anja Karliczek (CDU) warnte derweil vor einer verfrühten Öffnung der Schulen. „Erst wenn die Infektions­zahlen stabil runtergehe­n, und wir genauere Erkenntnis­se über die Mutationen haben, können die Schulen wieder nach und nach geöffnet werden“, sagte sie der „Schwäbisch­en Zeitung“. Sie sprach sich dabei für ein regional unterschie­dliches Vorgehen aus. „Dort, wo das Infektions­geschehen wieder unter Kontrolle ist, wird man sich mehr erlauben können als in anderen Landesteil­en“, betonte die CDU-Politikeri­n.

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