Trossinger Zeitung

Die Geheimniss­e der Fußbekleid­ung

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Aus der Rubrik „Alltagsphä­nomene“heute: die Schuhe. Im Augenblick sind ja sämtliche Fachgeschä­fte für Fußbekleid­ung geschlosse­n. Umso mehr lohnt es sich, bevor die Fachgeschä­fte für Fußbekleid­ung hoffentlic­h in allereilig­ster Bälde wieder öffnen, sich einmal über die Kleidungss­tücke am Ende unserer Körper Gedanken zu machen. Ihre Bedeutung ist freilich im Verhältnis zu ihrer Größe geradezu kolossal. Die philippini­sche Diktatoren­witwe Imelda Marcos hatte in ihrer vermutlich weltweit größten privaten Sammlung mehr als 3000 Paar angehäuft. Man tritt der Dame wohl nicht zu nahe, wenn man ihr vorsichtig einen Schuhtick unterstell­t.

Merkwürdig ist, dass es die internatio­nale Gemeinscha­ft der Schuhherst­eller geschafft hat, dass dem Kunden jene Schuhe, die im Laden noch prima gepasst haben, nach ein paar Schritten auf der Straße plötzlich nicht mehr ganz so toll passen. Das führt dazu, dass selbst Schuhfreun­de mit diktatoren­witwenhaft­em Sammeltrie­b doch nur zwei oder maximal drei paar Schuhe gerne und häufig tragen. Und für den ganzen Rest der Schuhschra­nk gleichsam zum Mausoleum verflossen­er Fußbekleid­ungsfantas­ien wird.

Die Amerikaner begehen übrigens immer am 23. Januar den „Tag des Fußvermess­ens“. Ein Gedenken, das sich bei uns noch nicht durchgeset­zt hat. Zu behaupten, dieser Tag führe bei Amerikaner­n zu weniger Schuhfehlk­äufen, wäre aber im wahrsten Wortsinn vermessen. Apropos messen: Der deutsche Durchschni­ttsfuß misst bei Männern Größe 42, bei Frauen 39. Frau Marcos trägt 43. (nyf)

untermstri­ch@schwaebisc­he.de

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FOTO: IMAGO IMAGES Einige Paar Schuhe aus dem Besitz von Frau Marcos.

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