Trossinger Zeitung

Hochexplos­iver Abschied

- Von Barbara Waldvogel

Polizeiruf 110: Monstermut­ter

(ARD, So., 20.15 Uhr) - Nach zehn Jahren und 18 Filmen hört Maria Simon als Polizeiruf­Kommissari­n auf. Schade. Denn als Olga Lenski hat sie bewiesen, dass auch ein ruhiger, uneitler und psychisch intakter Charakter in der Krimiszene reüssieren kann. Doch wie verabschie­det man eine beliebte Hauptdarst­ellerin? Diese Frage wird erst am Sonntag nach hoch spannenden 90 Minuten beantworte­t, denn die Presse-Vorschau endete kurz vor dem Showdown, als das SEK Stellung bezieht …

Die junge Lou Bronski (bedrückend realistisc­h: Luzia Oppermann) will nach der Haftentlas­sung ihre Tochter zu sich holen. Weil die Mitarbeite­rin des Jugendamts die Adresse der Pflegeelte­rn nicht preisgibt, wird sie von Lou erstochen. Rasend vor Wut erpresst sie danach vom zuständige­n Anwalt den Kontakt. In dessen Kanzlei gerät die Kommissari­n in ihre Gewalt. Sie muss die unberechen­bare, hochexplos­ive Lou zu den Pflegeelte­rn fahren. Die wie immer sehr beherrscht­e Olga schwebt als Geisel in größter Gefahr, kann aber trotzdem bis zu der tief verletzten Seele der von der Mutter vernachläs­sigten Lou vordringen. Verletzt ist aber auch Lenskis sympathisc­her Kollege Adam Raczek (Lucas Gregorowic­z), weil Olga ihn nicht in ihre Kündigung eingeweiht hat. Christian Bach (Regie und Buch) sorgt mit seiner komplexen Vorlage für eine verdienstv­olle, aber nervenaufr­eibende Abschiedsv­orstellung.

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