Trossinger Zeitung

Mehr Menschen länger als ein Jahr arbeitslos

12 083 Arbeitslos­e im Agenturbez­irk

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ROTTWEIL/VILLINGEN-SCHWENNING­EN (pm) - Nach den sinkenden Arbeitslos­enzahlen der vergangene­n Monate steigt die Zahl der arbeitslos­en Männer und Frauen im Agenturbez­irk Rottweil – Villingen-Schwenning­en wieder an.

Zum Stichtag Mitte Januar waren 12.083 Menschen ohne Arbeit, das sind 571 Personen oder 5 Prozent mehr als im Dezember. Die Arbeitslos­enquote stieg somit um 0,2 Prozentpun­kte auf 4,2 Prozent. „Auffällig ist dagegen die steigende Zahl an Arbeitslos­en, die länger als zwölf Monate arbeitslos sind“, weist Sylvia Scholz, Geschäftsf­ührerin der Agentur für Arbeit Rottweil-Villingen-Schwenning­en, auf die Entwicklun­g der Langzeitar­beitslosig­keit hin. Arbeitslos­e konnten über mehrere Jahre von der guten Entwicklun­g des Arbeitsmar­kts profitiere­n. 2020 stieg die Zahl der Langzeitar­beitslosen jedoch kontinuier­lich an, weil sich die Einstellun­gschancen für Arbeitslos­e im Zuge der Pandemie verschlech­terten. Entwicklun­g auf dem Arbeitsmar­kt in den Landkreise­n: Im Landkreis Tuttlingen wurden im Januar 3.426 Arbeitslos­e gezählt, 106 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslos­enquote stieg dort gegenüber Dezember um zwei Zehntel auf 4,2 Prozent. Im Kreis Rottweil stieg die Zahl der Arbeitslos­en um 225 auf 2.918 Personen. Die Quote nahm um drei Zehntel auf 3,6 Prozent zu. Im Schwarzwal­d-Baar-Kreis gab es einen Anstieg mit plus 240 auf 5.739 Arbeitslos­e. Die Quote kletterte um zwei Zehntel auf aktuell 4,7 Prozent.

Entwicklun­g nach Rechtskrei­sen:

7.538 Personen waren im Rechtskrei­s SGB III arbeitslos gemeldet, das sind 414 mehr als im Vormonat (plus 35,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Im Bereich der Grundsiche­rung (Rechtskrei­s SGB II) wurden 4.545 Arbeitslos­e gezählt, das sind 157 Personen mehr als im Dezember (plus 28,8

Prozent im Vergleich zum Vorjahr).

Im Bereich der Arbeitslos­enversiche­rung (SGB III) stieg die Arbeitslos­igkeit im Schwarzwal­d-Baar-Kreis um 36,3 Prozent, im Landkreis Tuttlingen um 30,2 Prozent und im Kreis Rottweil um 38,8 Prozent.

Im Bereich der Grundsiche­rung (SGB II) liegt der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr bei 25 Prozent im Schwarzwal­d-Baar-Kreis, bei 38,4 Prozent im Kreis Tuttlingen und bei 26,4 Prozent im Kreis Rottweil.

Verteilung auf Kreisebene: Kurzarbeit

Im Januar sind bei der Agentur für Arbeit 355 Anzeigen für Kurzarbeit eingegange­n (513 im Vormonat). Damit wurde Kurzarbeit für 2.343 Personen angemeldet (3.651 Personen im Vormonat).

Die Daten zur realisiert­en Kurzarbeit liegen bis einschließ­lich Juli vor: Im Juli 2020 haben 2.568 Betriebe Kurzarbeit für 42.465 Beschäftig­te umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechne­t. Das entspricht einer Kurzarbeit­er-Quote von 20 Prozent.

Stellenmar­kt:

Die Unternehme­n aus dem Agenturbez­irk informiert­en im Berichtsze­itraum bis Mitte Januar über 861 offene Stellenang­ebote. Dies waren 337 weniger Meldungen als im Dezember. Insgesamt waren 4.211 Stellen zu besetzen.

Im Januar ist der Ausbildung­smarkt traditione­ll noch sehr stark in Bewegung. Deshalb erlauben diese frühen Daten nur eine vorläufige Einschätzu­ng. Im Vergleich zum Vorjahr stehen aktuell 573 weniger Ausbildung­sstellen zur Verfügung.

Vom 1. Oktober 2020 bis Ende Januar 2021 haben Unternehme­n aus der Region 3.137 zu besetzende Ausbildung­sstellen für den Herbst gemeldet. „Es zeichnet sich ab, dass die Pandemie das Geschehen am Ausbildung­smarkt weiterhin beeinfluss­en wird“, so Scholz.

Ausbildung­smarkt:

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