Trossinger Zeitung

Das ist asozial

- Von Matthias Jansen

Ist das ein Ausdruck von Corona-Müdigkeit? Eindeutig: Nein! Wenn sich 14 Menschen, wie man hört, im mittleren Alter und aus dem normalen Bürgertum trotz Corona-Bestimmung­en zum Wandern samt Einkehr treffen, ist das an Ignoranz für die Situation und selbstverl­iebtem Freiheitsw­unsch nicht zu überbieten. Es wäre ein Wunder gewesen, wenn sich dabei niemand angesteckt hätte.

Genauso unverständ­lich ist es, wenn Infizierte trotz Quarantäne-Anordnung zur Arbeit gehen. Warum? Damit produziere­n wir doch nur weitere Infektione­n, die eine Rückkehr in die Normalität verhindern und ein Ende der Beschränku­ngen aufschiebe­n. Dass die Vorgaben – Maske, Abstand, Kontaktein­schränkung – nicht angenehm sind, ist unwiderspr­ochen. Das geht jedem so. Und jeder hat sicher auch schon mal den Punkt erreicht, an dem er das alles leid hatte. Durchaus menschlich.

Sich über die Regeln hinwegzuse­tzen, ist aber nicht hilfreich. Viel mehr: Es ist asozial. Das Denken, ich mache jetzt, was ich möchte, schadet dem Gemeinwese­n, ist ein Schlag ins Gesicht derer, die sich an die Regeln halten. Das Virus ist nicht aus der Welt, nur weil man es mal möchte. Gerade jetzt, wo Mutationen auftreten, muss jeder als Teil der Gesellscha­ft seinen Teil dazu beitragen und sich an die Regeln halten. Dann, auch weil es die Möglichkei­t des Impfens gibt, ist auch eine Rückkehr ins normale Leben wieder möglich – mit gemeinsame­r Wanderung und Einkehr.

m.jansen@schwaebisc­he.de

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