Das ist asozial
Ist das ein Ausdruck von Corona-Müdigkeit? Eindeutig: Nein! Wenn sich 14 Menschen, wie man hört, im mittleren Alter und aus dem normalen Bürgertum trotz Corona-Bestimmungen zum Wandern samt Einkehr treffen, ist das an Ignoranz für die Situation und selbstverliebtem Freiheitswunsch nicht zu überbieten. Es wäre ein Wunder gewesen, wenn sich dabei niemand angesteckt hätte.
Genauso unverständlich ist es, wenn Infizierte trotz Quarantäne-Anordnung zur Arbeit gehen. Warum? Damit produzieren wir doch nur weitere Infektionen, die eine Rückkehr in die Normalität verhindern und ein Ende der Beschränkungen aufschieben. Dass die Vorgaben – Maske, Abstand, Kontakteinschränkung – nicht angenehm sind, ist unwidersprochen. Das geht jedem so. Und jeder hat sicher auch schon mal den Punkt erreicht, an dem er das alles leid hatte. Durchaus menschlich.
Sich über die Regeln hinwegzusetzen, ist aber nicht hilfreich. Viel mehr: Es ist asozial. Das Denken, ich mache jetzt, was ich möchte, schadet dem Gemeinwesen, ist ein Schlag ins Gesicht derer, die sich an die Regeln halten. Das Virus ist nicht aus der Welt, nur weil man es mal möchte. Gerade jetzt, wo Mutationen auftreten, muss jeder als Teil der Gesellschaft seinen Teil dazu beitragen und sich an die Regeln halten. Dann, auch weil es die Möglichkeit des Impfens gibt, ist auch eine Rückkehr ins normale Leben wieder möglich – mit gemeinsamer Wanderung und Einkehr.
m.jansen@schwaebische.de