Wild Wings ereilt das Verletzungspech
DEL: Vor dem Spiel gegen die Augsburg Panther fällt Kapitän Travis Turnbull aus
VILLINGEN-SCHWENNINGEN Nach kurzer Pause geht es für die Wild Wings weiter, sie empfangen am Montag, 18.30 Uhr, die Augsburger Panther. Kapitän Travis Turnbull hat sich am Donnerstag im Training verletzt und fällt aus.
Langsam nimmt das Verletzungspech bei den Wild Wings an Fahrt auf: Nach den Verteidigern Benedikt Brückner und Dylan Yeo fällt jetzt auch noch Stürmer Travis Turnbull aus. „Travis hat sich heute im Training eine Unterkörperverletzung zugezogen, er kann wohl am Montag nicht spielen“, so Wild-Wings-Trainer Niklas Sundblad am Freitag. Cedric Schiemenz wird somit einen festen Platz im Sturm als zwölfter Angreifer bekommen.
Wie die Reihen konkret aussehen werden, da wollte sich Sundblad noch nicht festlegen, nur soviel: „Ich bin kein Freund von vielen Veränderungen.“Es wäre also sogar denkbar, dass Schiemenz direkt an die Stelle von Turnbull in den Angriff neben Darin Olver und Jamie MacQueen rückt. Ein neuer Verteidiger ist nicht im Anflug nach Schwenningen. „Wir werden gegen Augsburg keinen neuen Verteidiger haben und wieder mit Marius Möchel in der Abwehr gegen Augsburg spielen“, so Sundblad.
Beide Teams standen sich erstmals in dieser Saison am 22. Dezember in der Fuggerstadt gegenüber. Die Wild Wings siegten dank Toren von Troy Bourke, Turnbull und Tylor Spink mit 3:2. Die Panther haben seitdem mit dem Kanadier Spencer Abbott und dem US-Amerikaner Danny Kristo zwei hochkarätige ausländische Stürmer nachverpflichtet. Abbott brachte es in sechs Spielen für Augsburg auf sieben Scorerpunkte (drei Tore/vier Assists). „Abbott ist ein gefährlicher Spielmacher, auf ihn müssen wir aufpassen“, warnt Sundblad. Kristo scorte in fünf Partien fünf Punkte (zwei Treffer/drei Vorlagen). Topscorer der bayrischen
Schwaben ist der US-Amerikaner Drew LeBlanc mit neun Zählern aus zehn Spielen (vier Tore/fünf Beihilfen). Am vergangenen Dienstag gewannen die Truppe von AEV-Trainer Tray Tuomie in Nürnberg mit 6:5 nach Verlängerung, obwohl die Augsburger nach zwölf Minuten schon mit 0:3 hinten lagen.
Die Panther zeigten eine tolle Moral, und ihre Aufholjagd war von Erfolg gekrönt. Schlusslicht Nürnberg wurde in der Tabelle da schon etwas distanziert. Zumal die Lebkuchenstädter am Donnerstag in Ingolstadt einen ganz desolaten Auftritt zeigten und mit 0:8 untergingen. Mit dem unsicheren Ersatztorwart, dem ExSchwenninger Ilya Sharipov, lagen die Ice Tigers nach dem ersten Drittel nach fast ständigen Unterzahlspielen schon hoffnungslos mit 0:5 hinten. „Nach dem ersten Drittel war das Spiel schon entschieden. Das war unterirdisch, anders kann man es nicht sagen. Es hilft nichts, wir müssen nach vorne schauen“, so der
Nürnberger Trainer Frank Fischöder, der allerdings auch einen wenig souveränen Eindruck hinterließ.
Dass die Nürnberger als ernsthafter Konkurrent um die Play-off-Plätze wegfallen könnten, freut die Schwenninger. Umso mehr ist allerdings mit den Augsburgern zu rechnen. Während die Panther auch noch am Freitag daheim gegen Straubing im Einsatz waren, hatten die Wild Wings nach ihrer 3:4-Niederlage vom Montag in Straubing eine Woche spielfrei. So konnten angeschlagene Akteure regenerieren, beziehungsweise sich auch mit gezieltem Training auf die Partie vorbereiten. Sundblad: „Wir haben an unserer Laufstärke und unserem Zweikampfverhalten gearbeitet.“
Das Tor wird am Montag erneut die Nummer eins, Joacim Eriksson hüten. Eine tadellose Saison spielt bislang Johannes Huß am Neckarursprung. Der 22-Jährige, der von der Düsseldorfer EG kam, dort als siebter Verteidiger mit seinen Eiszeiten nicht zufrieden war, startet in Schwenningen richtig durch. Huß genießt das volle Vertrauen von Trainer Sundblad, erhält viel Eiszeit und übernimmt dann auch tatsächlich Verantwortung auf dem Eis. Beim letzten Heimspiel, dem 4:2-Sieg gegen Nürnberg, gelang ihm sein erster DEL-Treffer. „Ja, den Puck meines ersten DEL-Tores habe ich mir gesichert. Es ist ein gutes Gefühl hier in Schwenningen gefördert zu werden“, so der Linksschütze. Wer mit Huß vor der Saison schon gesprochen hatte, für den war herauszuhören, dass er sich eine tragende Rolle bei den Wild Wings zutraut. Huß rückblickend: „Ich weiß was ich kann. Allerdings steckte auch viel Arbeit dahinter. Wir haben im Sommer super hart trainiert. Mit meiner Leistung bin ich zufrieden.“Huß fand die einwöchige Spielpause recht gut. „Uns hat in den letzten Spielen etwas der Speed gefehlt, daran konnten wir jetzt im Training arbeiten.“