Bildersuchrätsel: Spaß, Wissen und Bewegung
Stadtarchivar Martin Häffner hat das Angebot ausgetüftelt, das auch in Coronazeiten funktioniert
TROSSINGEN (sfk) - Zeit haben in diesem Corona-Winter viele Menschen mehr als ihnen lieb ist. Doch Urlaube sind genauso wenig möglich wie das Ansteuern großer bekannter Ausflugsziele. Die Trossinger Zeitung stellt deshalb in loser Reihe hier Ausflugsideen in und um das Stadtgebiet vor. Den Anfang macht das zweite Bildersuchspiel des Stadtarchivs: „Trossingen in den 1920er Jahren“.
Das Suchspiel, das von Stadtarchivar Martin Häffner konzipiert wurde, richtet sich nicht explizit an Familien, sondern bietet auch Erwachsenen einen interessanten, manchmal bisher unbekannten Einblick in die Geschichte Trossingens. Die Strecke kann anhand des individuellen Startpunkts frei gewählt werden. Kleiner Tipp: Mit dem Fahrrad geht’s natürlich deutlich schneller. Zu Fuß sollten die Rallyeteilnehmer etwa zwei Stunden einplanen.
Während bei der ersten Bilderrallye die Suche an der Eisdiele enden konnte, ist derzeit wegen der aktuellen Coronaregeln mitgebrachtes Picknick angesagt. Wer mit Kindern unterwegs ist, der kann dafür den Schulhof der Friedensschule ansteuern, die ist sowieso ein Punkt des Suchspiels und bietet ein beeindruckendes Klettergerüst, das außerhalb der Unterrichtszeit frei zugänglich für alle Besucher ist. Ein weiterer Spielplatz liegt an der Strecke, nämlich der am Rathaus.
Als Startpunkt hat Martin Häffner das Hohner-Areal gewählt – kein Wunder, liegt hier doch auch das Deutsche Harmonikamuseum, das, sobald es wieder öffnen darf, auch immer einen Besuch wert ist. Doch jetzt geht es erst Mal um die Frage: „Wann wurde dieser Teil des Bau V errichtet?“Um die Antwort zu finden, muss man kein ausgewiesener Kenner der Trossinger Geschichte sein – den Blick über das Gebäude schweifen zu lassen, das hilft schon.
Wer einen alteingesessenen Trossinger kennt, der wird bei so mancher Frage vielleicht auf dessen Wissen zurückgreifen müssen. Denn wer nicht in Trossingen groß geworden ist, der wird spätestens bei der Frage acht ins Schleudern geraten. Zum Bild eines Gebäudes in der Nähe des unteren Kreisverkehrs fragt Martin Häffner: „Laut Heimatforscher Ludwig Wilhelm brannte an dieser Stelle 1908 die Okarina-Fabrik des Sternenwirts Johannes Birk ab. Welches Unternehmen war hier ursprünglich beheimatet?“Zur Auswahl stehen das Schuhhaus Trichtinger, die Bäckerei Koch und die Seilerei Strohm.
Neben dem Regine-Jolberg-Kindergarten und dem Restaurant „Traube“findet auch die Kartonagen-Fabrik Birk einen Platz in der Bildersuchrallye. Martin Häffner greift damit nicht nur ein Stück aktuelle Stadtentwicklung auf – die Fabrik
wurde 2020 geschlossen – sondern erinnert an eine Naturkatastrophe aus dem Jahr 1926. Aber was setzte damals der Stadt und ihren Bewohnern so zu? Eine Überschwemmung, ein Wirbelsturm oder ein Hagelunwetter? Mit ein bisschen Überlegung lässt sich hier mit dem Ausschlussprinzip eine Lösung finden.
Gerade in der aktuellen Zeit der Kontaktbeschränkungen bietet das Bildersuchspiel eine tolle Gelegenheit, sich zu zweit zu treffen und an der frischen Luft mehr zu tun, als nur spazieren oder wandern zu können. Die Fragen des Stadtarchivs regen zum Nachdenken und Entdecken an und bieten dadurch Abwechslung in dieser doch sehr ruhigen Zeit. Wer nach der Tour Lust bekommen hat, mehr über die Trossinger Geschichte zu erfahren, der kann in der Stadtbücherei fündig werden. Die ist zwar nicht für den Publikumsverkehr geöffnet, bietet aber einen Liefer- und Abholservice und eine breite Auswahl.