Mehr als die Hälfte wollen den Piks
Impfstart im Haus Wartenberg: Am Freitag kamen weniger Impfdosen an als erwartet
GEISINGEN - Zug um Zug werden die Bewohner der Pflegeheime in der Region gegen das Corona-Virus geimpft. In einer der größten Einrichtung der Region, dem Zweckverband Pflegeheim Haus Wartenberg in Geisingen, hat am Freitag die erste Impfaktion stattgefunden.
Rund 60 Prozent der etwa 380 Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims in Geisingen und in Blumberg lassen sich impfen. Außerdem haben sich bis jetzt 180 der insgesamt etwa 400 Beschäftigten für eine Impfung bereiterklärt, teilt die Heimleitung mit. Am Freitag kamen aber nur rund 100 Impfdosen an, am kommenden Montag werden deshalb der Rest der Heimbewohner sowie auch die Mitarbeiter geimpft.
Im Heim wird das Personal derzeit von acht Bundeswehrsoldaten bei der Bewältigung der Auflagen wegen der Corona-Pandemie unterstützt. Das gesamte Personal, das im pflegerischen Bereich tätig ist, werde täglich getestet, wie Heimleiter Manfred Wolf betont. „Diese Mammutaufgabe können wir im Heim mit den vorhandenen Personal nicht leisten. Wie es dann nach den drei Wochen weitergeht, wenn die Bundeswehrsoldaten wieder abgezogen sind, ist noch offen.“
Die Impfung nahmen die beiden Geisinger Ärzte Rolf Dietrich und Michael Breinlinger vor. „Es war eine enorme Herausforderung, für alle Heimbewohner, die nicht selbst entscheiden konnten, ob sie sich impfen lassen oder nicht, die Zustimmung der Betreuer einzuholen. Das ist manchmal sehr mühselig, bis man eine Antwort erhält, was durch die Weihnachtsferien noch verstärkt wurde“, führt Manfred Wolf aus. Liegt die Zustimmung vor, beginne der nächste Akt der Bürokratie: die Registrierung der betroffenen Personen.
Die Daten müssen für jeden Einzelnen getrennt eingeben werden, ebenso für das Personal.
Das Heim war in den vergangenen Wochen immer wieder durch zahlreiche Infektionen sowohl bei Heimbewohnern wie auch beim Personal aufgefallen, obwohl im Heim selbst alles versucht worden sei, eine mögliche Ausbreitung zu unterbinden, so Wolf.
In etwa drei Wochen erfolgt der zweite Durchgang der Impfung, dann hofft man auf eine Immunisierung von Bewohnern und Personal, so Manfred Wolf.