Trossinger Zeitung

Digitalisi­erung hilft Klima

Teamviewer-Software spart 37 Megatonnen CO2 ein

- Von Andreas Knoch

RAVENSBURG - Aus wirtschaft­licher Sicht war 2020 ein Jahr zum vergessen. Der Umwelt haben die Folgen der Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns dagegen gut getan: Der Ausstoß von Treibhausg­asen hat im vergangene­n Jahr 42 Prozent unter dem Wert von 1990 gelegen. Das ergab eine Analyse der Denkfabrik Agora Energiewen­de zu Beginn dieses Jahres. Den Berechnung­en zufolge gingen die CO2-Emissionen um mehr als 80 Millionen Tonnen zurück auf 722 Millionen Tonnen. Zwar rechnen die Agora-Experten für das laufende Jahr wegen der Erholung der Wirtschaft mit wieder steigenden CO2-Emissionen. Gleichwohl dürften die pandemiebe­dingten Umstellung­en in den Geschäftsp­rozessen vieler Unternehme­n für einen nachhaltig niedrigere­n Ausstoß von Treibhausg­asen sorgen.

Allein 37 Millionen Tonnen CO2 reklamiert das Göppinger Unternehme­n Teamviewer für sich. Diese Menge haben Unternehme­n rund um den Globus durch den Einsatz der Teamviewer-Software zur Fernwartun­g und -reparatur von Maschinen, zur Überwachun­g von Netzwerken und für den Fernzugrif­f auf Computer und Maschinen eingespart, heißt es in einer am Montag vorgestell­ten Studie, die Teamviewer bei dem auf Nachhaltig­keit spezialisi­erten Forschungs­institut DFGE aus München in Auftrag gegeben hat. Durch die Möglichkei­t, immer mehr Aufgaben aus der Ferne durchzufüh­ren, seien pro Jahr Millionen von Reisekilom­etern eingespart worden.

Basierend auf Daten aus dem Jahr 2019 und Berechnung­en für 2020 vermeidet demnach eine einzige Teamviewer-Verbindung durchschni­ttlich 13 Kilogramm CO Hochgerech­net auf die Gesamtzahl der Verbindung­en ist die DFGE auf besagte 37 Millionen Tonnen CO2 gekommen. Das entspricht den Emissionen, die elf Millionen Autos mit durchschni­ttlichem Verbrauch in einem Jahr ausstoßen. Den eigenen CO2-Fußabdruck bezifferte Teamviewer-Finanzchef Stefan Gaiser auf rund 100 000 Tonnen – hervorgeru­fen hauptsächl­ich durch die vom Unternehme­n betriebene­n Rechenzent­ren. Digitalisi­erung sei ein wichtiger Hebel, um den Klimawande­l zu bekämpfen, kommentier­te Gaiser die Ergebnisse.

Seit der Gründung des Unternehme­ns im Jahr 2005 ist die Software von Teamviewer nach eigenen Angaben weltweit auf mehr als 2,5 Milliarden Geräten installier­t worden. Das Unternehme­n beschäftig­t 1300 Mitarbeite­r und hat inoffiziel­len Zahlen zufolge im vergangene­n Jahr 460 Millionen Euro umgesetzt – ein Plus von 40 Prozent gegenüber 2019.

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FOTO: DPA Symbol des Programms Teamviewer auf einem Computermo­nitor.

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