„Nach Corona durchstarten können“
Die neue Citymanagerin Vera Storz bringt Erfahrung aus dem Marketing und als Graphikdesignerin mit
SPAICHINGEN - Am Montag hat die neue Citymanagerin Vera Storz ihre Stelle in Spaichingen angetreten. In einer Zeit, die einen - Corona bedingt - ausbremst, in der es aber umso wichtiger ist, zu zeigen: Wir stehen als Ansprechpartner bereit. Und genau das will die 46-Jährige sein. „Ich bilde ein Bindeglied zwischen Handel, Vereinen, Industrie und der Stadt“, sagt Storz. Ihre Aufgabe sei es zu zeigen, wie attraktiv Spaichingen ist. „Ich schaue aber auch, wo Potenziale sind, was man fördern kann.“
Vera Storz wohnt in Tuttlingen und kennt Spaichingen von etlichen Besuchen. Vor allem von den Märkten und Aktivitäten der Stadt zeigt sie sich begeistert. Doch sie wolle sich zum Einstieg zunächst ein umfassendes Bild der Stadt machen, weshalb eine ihrer ersten Amtshandlungen eine Stadtrundfahrt war. Dabei sei ihr vor allem der Leerstand in der Hauptstraße aufgefallen. „Das will ich beispielsweise angehen“, sagt sie. Außerdem wolle sie Einzelhandel und Gastronomie helfen durch diese schwere Zeit zu kommen und vor allem danach wieder durchzustarten.
Der Job in Spaichingen ist ihre erste Stelle als Citymanagerin. Zunächst machte sie am Krankenhaus in Tuttlingen eine Ausbildung zur Krankenschwester, sattelte dann aber nach wenigen Jahren um und studierte in Ravensburg Graphikdesign. Danach arbeitete sie viele Jahre in der Marketingabteilung eines medizintechnischen Unternehmens in Tuttlingen. Diese Erfahrungen und ihre Kenntnisse als Graphikdesignerin will sie ab sofort in Spaichingen einbringen. „Die Themen Marketing, Werbung und der Kundenkontakt gefallen mir sehr.“
Vera Storz tritt die Nachfolge von Monika Multerer an, die von 2012 bis 2014 und dann nochmal von 2019 bis Ende September 2020 Citymanagerin in Spaichingen war. Der zweite Einsatz Multerers sei eine Interimslösung gewesen, so Hermann Früh; Vorsitzender des Gewerbe- und Handelsvereins Spaichingen (GHV). Sie sei eingesprungen, weil der Verein längere Zeit erfolglos nach einer Citymanagerin gesucht hatte. Die Stundenanzahl wurde auf zehn reduziert, jetzt aber wieder auf 20 Stunden aufgestockt. Arbeitgeber ist der GHV, die Kosten für die Stelle tragen Stadt und Verein gemeinsam. Vera Storz plant an drei Tagen vormittags und an einem Tag ganztags in Spaichingen vor Ort zu sein.
Der Arbeitsbeginn in Pandemiezeiten sei spannend und herausfordernd, so Storz. Denn die Kontaktaufnahme ist deutlich erschwert, große Veranstaltungen
sind gegenwärtig gestrichen. Doch Storz und Hermann Früh bereiten sich auf die Zeiten vor, in denen Aktionen und Feste wieder möglich sind. „Wir schauen, dass wir nach Corona durchstarten können“, betont Storz. „Denn dann ist unsere Fantasie gefragt, dem Handel wieder auf die Beine zu helfen“, fährt sie fort. Früh ist es wichtig zu signalisieren, dass sie parat stehen. „Wenn es wieder möglich ist, wenn es los geht, machen wir Veranstaltungen.“
Außer Veranstaltungsplanung warten weitere Aufgaben auf die neue Citymanagerin. So hofft sie beispielsweise, langfristig Händler zu finden, die den beobachteten Leerstand wieder füllen. „Wir haben hier viel Industrie, viele Arbeitsplätze. Wir wollen auf Spaichingen aufmerksam machen und es den Menschen schmackhaft machen“, so Hermann Früh. Dazu gehört für ihn auch, die Öffnungszeiten der
Geschäfte zu optimieren und anzupassen, so dass nicht jedes Geschäft, gerade über Mittag, zu unterschiedlichen Zeiten geschlossen hat. Sorge bereitet Früh außerdem, dass Nachfolger für die vielen inhabergeführten Geschäfte in der Stadt fehlen könnten.
Doch das sind Herausforderungen der Zukunft, momentan geht Vera Storz eine Aufgabe an, bei der sie gleich ihre Fähigkeiten als Graphikdesignerin zeigen darf. Sie gestaltet ein Banner für den Ortseingang in Spaichingen, das zeigen soll, was die Stadt - auch in der jetztigen Zeit - alles zu bieten hat, nämlich Handel, Gewerbe und Gastronomie.