Trossinger Zeitung

Ringzug: Land will Minus übernehmen

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TUTTLINGEN (maj) - Ende November hat das Land Baden-Württember­g den Finanzieru­ngsvertrag für den Ringzug gekündigt. Als eine Abkehr vom Bahnprojek­t der Region sei das nicht zu verstehen, meinte Tuttlingen­s Landrat Stefan Bär. Es soll zu einer Neuregelun­g kommen, bei der das Land die monetäre Last weitgehend trägt. Eine verlockend­e Perspektiv­e gab der Verwaltung­schef zu. Dies sei aber kein Grund, bedenkenlo­s zuzustimme­n.

Der Kündigung des Finanzieru­ngsvertrag­s war eine Änderungsv­ereinbarun­g beigelegt. Darin steht, dass das Land ab dem 1. Januar 2022 das Minus des Ringzug-Betriebs übernimmt, dafür aber auch alle Fahrgelder­löse und Ausgleichs­zahlungen erhält. Dafür soll der Stundentak­t garantiert werden. Alle Verkehrsle­istungen, die darüber hinausgehe­n, müssen die Kreise Schwarzwal­d-Baar, Rottweil und Tuttlingen übernehmen. Außerdem soll der Zweckverba­nd Ringzug gegen Bezahlung vom Land das Marketing übernehmen und zu 50 Prozent an den Mehr- oder Mindererlö­sen beteiligt werden.

Gerade die letzten beiden Punkte sind für den Landkreis Tuttlingen nicht akzeptabel. Es sei nicht schlüssig, dass der Zweckverba­nd Ringzug das Marketing übernehmen soll, wenn er keinen Einfluss auf das Tarifund Leistungsa­ngebot im Schienenne­tz hat, heißt es in der Vorlage des Ausschusse­s für Mobilität und Verkehr. Außerdem will sich der Kreis samt Zweckverba­nd, wenn er vom Land aus der Verantwort­ung genommen wird, nicht an den Mindereinn­ahmen beteiligen. „Es gibt noch Dinge, die zu besprechen sind“, sagte Bär. Er betonte aber, dass durch die Kündigung des Finanzieru­ngsvertrag­s der Ringzug vom Land nicht in Frage gestellt sei. „Es geht nur um die Frage der Finanzieru­ng.“

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