Trossinger Zeitung

Land prämiert blühende Kommunen

Insektensc­hutz: Verkehrsmi­nisterium zeichnet Gemeinden mit „Goldener Wildbiene“aus

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TUTTLINGEN (sz) - Ein neues Jahr hat begonnen und damit auch eine neue Runde des Wettbewerb­s „Blühende Verkehrsin­seln“des Ministeriu­ms für Verkehr Baden-Württember­g. Wie das Ministeriu­m mitteilt, werden dabei die pollen- und nektarreic­hsten Rastplätze, Kreisverke­hre und sonstigen straßenbeg­leitenden Flächen gesucht. Alle Kreise, Städte und Gemeinden Baden-Württember­gs haben nun erneut die Chance, ihre insektenfr­eundlichen Flächen an Straßen für die dritte Runde ins Rennen zu schicken.

Zugelassen sind alle Flächen an Gemeinde-, Kreis-, Landes- und Bundesstra­ßen, in den Kommunen oder außerhalb davon. Das können klassische Verkehrsin­seln, Rastplätze oder auch Straßenbös­chungen sein. Die Flächen müssen in den vergangene­n drei Jahren aufgewerte­t worden sein oder noch bis zum 31. Mai umgestalte­t werden. Ein Informatio­nsbrief des Verkehrsmi­nisteriums rund um den Wettbewerb ist bereits auf dem Weg zu den Kommunen. Einsendesc­hluss für Bewerbunge­n ist der 31. Mai 2021.

Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne) zum Grundgedan­ken des Wettbewerb­s: „Mehr als die Hälfte aller Wildbienen­arten stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten – so wie viele andere Insekten auch. Sie brauchen unseren Schutz und unsere Aufmerksam­keit! Auch Grünfläche­n im Straßenrau­m können Wildbienen, Schmetterl­ingen und vielen anderen Insekten Lebensraum, Nahrung und Nistmöglic­hkeit bieten, wenn sie mit heimischen Wildpflanz­en naturnah gestaltet sind. Blühende Verkehrsin­seln sind daher ein kleiner, aber guter Beitrag zur Stärkung der Artenvielf­alt.“

Die zehn Gewinnerko­mmunen werden mit der öffentlich­keitswirks­amen Auszeichnu­ng „Goldene Wildbiene“geehrt. Ihr Engagement wird vor Ort mit einem Schild sichtbar gemacht, zudem wird jede der prämierten Flächen auf der Website des Ministeriu­ms für Verkehr portraitie­rt. 2020 durften sich folgende Teilnehmer über eine Auszeichnu­ng freuen: Bad Saulgau, Crailsheim, Dornstadt, Ihringen am Kaiserstuh­l,

Karlsruhe, Meßkirch, Schwäbisch Hall und Walzbachta­l sowie der Bodenseekr­eis und der Rhein-NeckarKrei­s. Gemeinsam haben sie eine Fläche von mehr als 25 000 Quadratmet­ern in ein reichhalti­ges Habitat für heimische Insekten verwandelt. Das entspricht einer Parkplatzf­läche für 2700 Autos. Betrachtet man alle eingereich­ten Flächen, die insektenfr­eundlich gestaltet wurden, ist die Gesamtfläc­he noch erheblich größer und ein schöner Beitrag für den Insektensc­hutz. Für Wildbienen und Hummeln ist jede blühende Fläche eine Gewinnerfl­äche.

Und dabei soll es nicht bleiben, betont der Verkehrsmi­nister: „Ich möchte alle Kreise, Städte und Gemeinden ermuntern, sich den zahlreiche­n guten Beispielen anzuschlie­ßen und ebenfalls ein sichtbares Signal für den Insektensc­hutz zu setzen. Insekten sind als Nahrung für zahlreiche weitere Tiere, Schädlings­bekämpfer und Bestäuber die Grundlage unseres Ökosystems. Mit vielen kleinen Trittstein­en an unseren Straßen können wir dazu beitragen, dass sie auch künftig einen Raum zum Leben finden. Lassen Sie uns erhalten, was uns erhält!“

In Tuttlingen gibt es so einen Blühstreif­en bereits am Donauufer. Auch wenn am Dienstag wieder Schnee den Boden bedeckte, konnten aufmerksam­e Spaziergän­ger dort schon die ersten Frühlingsb­oten entdecken: Alpenveilc­hen blühen in der Nähe des Rathausste­gs. Die Blumen wurden im Oktober 2019 von Schülern gepflanzt. Initiiert hatte die Aktion Alfons Schwab vom BUND mit dem Ziel, Insekten zu unterstütz­en.

Weitere Informatio­nen zum Wettbewerb „Blühende Verkehrsin­seln“des Ministeriu­ms für Verkehr Baden-Württember­g finden sich auf der Homepage www.bluehende-verkehrsin­seln.de. Interessie­rte Kreise, Städte und Gemeinden können sich dort direkt bewerben. Eine Jury aus Expertinne­n und Experten wählt dann aus allen Einsendung­en die Gewinner aus.

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