SPD will Übersicht über fragwürdige Wohnentwicklung
Hintergrund sind auch die Diskussionen um Unterkünfte für die Mitarbeiter eines Logistikunternehmens
TUTTLINGEN (pm/dh) - Die Gemeinderatsfraktion der SPD möchte von der Stadtverwaltung genauer über dubiose Wohnentwicklungen in der Innenstadt informiert werden. Dazu hat sie einen entsprechenden Antrag an die Stadtverwaltung gestellt. Hintergrund sind auch die Diskussionen um Unterkünfte für die Mitarbeiter eines Logistikunternehmens.
In dem Antrag „Wohnen und Leben in der Innenstadt muss Zukunft bekommen“, der unserer Zeitung vorliegt, heißt es, die Stadtverwaltung solle in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen über Missstände informieren, über Brennpunkte und sogenannte Schrottimmobilien, über Wohnentwicklungen in der Innenstadt im Allgemeinen
TRAUERANZEIGEN
sowie über laufende Sanierungen und Maßnahmen diesbezüglich.
Zudem möchte die SPD wissen, welche zulässigen Maßnahmen und Instrumente für eine „gedeihliche“Wohnentwicklung möglich sind „und der Gemeinderat beschließt dann auf der Basis dieser Erkenntnisse, wie das Wohnen und Leben in der Innenstadt in Zukunft besser funktionieren kann“.
Immer wieder sei im Gemeinderat von Einzelfällen zu hören, „wo sich Wohnen in der Innenstadt falsch entwickelt“, heiß es in der Begründung der SPD zum Antrag. Nun bedürfe es einer Gesamtschau. Ziel müsse es sein, die Entwicklung in Bahnen zu lenken, „die die Innenstadt für ein gutes Wohnen wieder attraktiv macht“.
Oberbürgermeister Michael Beck hatte auf das Problem auch in einem Brief an den Trossinger Gemeinderat zur geplanten Ansiedlung eines Amazon-Logistikzentrums hingewiesen. Seit es ein vergleichbares Zentrum in Meßkirch gebe, bereite es der Stadtverwaltung Sorgen, „dass in mehreren Gebäuden in der Stadt AmazonMitarbeiter auf engstem Raum einquartiert sind – und dies zu Preisen, die sich wahrscheinlich nicht an unserem Mitspiegel orientieren“, hatte Beck in dem Brief geschrieben. Es handle sich dabei also um Sammelunterkünfte, die für Tuttlingens Sozialstruktur alles andere als förderlich seien, so das Stadt-Oberhaupt.