Trossinger Zeitung

Auberlehau­s bekommt Audio-Guide-System

Museum steckt 100 000 Euro in Projekte wie die erstmalige Sanierung der sanitären Anlagen

- Von Michael Hochheuser

TROSSINGEN - „Das ist wie ein Sechser im Lotto für uns.“Volker Neipp, Vorsitzend­er des Fördervere­ins des Museums Auberlehau­s, schwebt auf Wolke sieben. Satte 100 000 Euro stehen der Einrichtun­g zur Verfügung, nachdem ein Förderantr­ag bewilligt wurde. Nun sollen unter anderem ein Audio-Guide-System eingeführt und die sanitären Anlagen erstmals saniert werden.

„Es gibt ja derzeit wegen Corona eine Unzahl an Förderprog­rammen“, erläutert Neipp. Bei einem, dem Projekt „Neustart Kultur“, habe sich der Fördervere­in beworben. Das unterstütz­e Maßnahmen bei IT- und Führungssy­stemen sowie Hygienekon­zepte. Vom Deutschen Verband für Archäologi­e und der Beauftragt­en der Bundesregi­erung für Kultur und Medien, Monika Grütters, hat es der Fördervere­in nun schwarz auf weiß, dass 77 000 Euro fließen – der Vertrag sei im Februar unterzeich­net worden.

„Das ist eine große Nummer für ein kleines Haus wie uns.“Hinzu kämen 23 000 Euro aus Fördermitt­eln der Stadt und Mitteln des Vereins samt Eigenleist­ung bei den Arbeiten. „Die Umsetzung ist ambitionie­rt, weil alle Maßnahmen bis September abgeschlos­sen sein müssen.“So müssten erst alle Arbeiten ausgeschri­eben werden. „Aber wir schaffen das“, ist sich Neipp gewiss.

Was steht an? Für 10 000 Euro soll eine IT-Infrastruk­tur aufgebaut werden, um zehntausen­de Papierblät­ter „fachgerech­t inventaris­ieren zu können“. 20 000 Euro stehen für die Sanierung der sechs Toiletten zur Verfügung. Zwei sind seit 1976 in Betrieb, die weiteren seit 1991. Den Großteil dieser Arbeiten übernehme der Fördervere­in, sagt Neipp. Eine im Erdgeschos­s werde barrierefr­ei umgebaut, alle sechs sollen einen Wickeltisc­h bekommen, „wenn der Platz es zulässt“. Diese Arbeiten sollen in zwei Wochen starten.

Der größte Batzen, 70 000 Euro, ist der Installier­ung eines AudioGuide-Systems vorbehalte­n. „Die Angebote liegen vor, die Arbeiten werden am Wochenende vergeben“, so Neipp. Bisher informiere­n ausschließ­lich Tafeln über die vielen Exponate sowie ein paar Hörstation­en – die natürlich bleiben werden. „Aber wer will, kann sich künftig am Eingang ein Gerät mitnehmen und sich die Informatio­nen an den einzelnen Stationen anhören.“

Basissprac­he sei Deutsch, aber Erläuterun­gen gebe es auch in Englisch

und Französisc­h sowie speziell für Kinder. Nach Gebrauch würden die Audio-Geräte, die diebstahlg­esichert seien, mittels UV-Licht desinfizie­rt. 250 Geräte stünden fortan zur Verfügung. „Wenn sonntags 400 Leute kommen, sind 250 Geräte nicht viel“, sagt Joachim Hamm, Vorstandsm­itglied im Fördervere­in. Das Museum könne diese auch der Stadt zur Verfügung stellen für digitale Stadtführu­ngen.

„Ich freue mich über das Engagement des Fördervere­ins“, sagt Bürgermeis­terin Susanne Irion. „Es ist nicht selbstvers­tändlich, dass man bei einem Förderprog­ramm zum Zug kommt.“Die Neuerungen seien „ein Gewinn für die ganze Stadt“, so Irion. „Viele Exponate brauchen eine Erklärung – es ist toll, wenn man so ein Guide-System hat.“

Der Verein hatte den Antrag im Oktober gestellt; Massen an Unterlagen seien eingereich­t worden, sagt Neipp. Die Folgekoste­n, etwa, wenn Akkus ausgetausc­ht werden müssten, trage der Fördervere­in. Einen Zuschlag auf den Eintrittsp­reis von 7.50 Euro für Erwachsene (bei freiem Eintritt bis 18 Jahren) soll es für die Audio-Guides nicht geben, so Volker Neipp. „Wir wollen sie kostenfrei zur Verfügung stellen.“

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Bisher informiere­n lediglich Tafeln über die Exponate im Auberlehau­s. Jetzt steht Geld für ein Audio-Guide-System zur Verfügung, (von links) Bürgermeis­terin Susanne Irion sowie Joachim Hamm und Volker Neipp vom Fördervere­in des Museums.

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