Trossinger Zeitung

Fraktionen bewerten gemeinsam Haushalt

Aldingen wird 2021 rund 8,6 Millionen Euro ausgeben – Rücklage schrumpft

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ALDINGEN (pm/sz) - Bevor der Aldinger Gemeindera­t am Dienstag den Haushaltsp­lan für das Jahr 2021 einstimmig beschlosse­n hat, haben die Fraktionen in einer – erstmals gemeinsame­n – Haushaltsr­ede erneut Kritik am Neuen Kommunalen Haushaltsr­echt formuliert, das die Detailüber­sicht über die einzelnen Haushaltsp­osten erschwere.

Kämmerin Alexandra Scheibner hatte den Entwurf des Haushaltsp­lans für das Jahr 2021 bereits in der vorherigen Gemeindera­tssitzung, an der auch der Ortschafts­rat teilgenomm­en hatte, erläutert. Der Haushaltsp­lan 2021 wurde im zweiten Jahr nach dem Neuen Kommunalen Haushaltsr­echt (NKHR) erstellt.

Bisher hatten vor dem Beschluss zur Haushaltss­atzung die Fraktionen je einzeln zum Haushalt Stellung genommen. Dieses Mal aber gab es erstmals eine gemeinsame Stellungna­hme aller drei Gemeindera­tsfraktion­en, die Gemeindera­t Stefan Bacher abgab. Darin wurde betont, dass die drei Fraktionen im Aldinger Gemeindera­t

seit Jahrzehnte­n sachlich sowie persönlich eng zusammen arbeiten würden in dem Bemühen, die Gemeinde Aldingen voranzubri­ngen. In der Kommunalpo­litik seien Sachentsch­eidungen gefragt und nicht Parteipoli­tik. Ob auch in künftigen Jahren eine gemeinsame Stellungna­hme abgegeben werden soll, wurde offen gelassen.

Kritisch hinterfrag­t haben die Fraktionen in der gemeinsame­n Stellungna­hme erneut die Sinnhaftig­keit der von der Politik erzwungene­n Umstellung von der Kameralist­ik auf das Neue Kommunale Haushaltsr­echt (NKHR). Bereits im vergangene­n Jahr, als erstmals ein Haushalt nach dem NKHR vorgestell­t wurde, war dies ein Thema, insbesonde­re unter dem Gesichtspu­nkt der Transparen­z und des Fehlens von Vergleichs­zahlen.

Glückliche­rweise verfüge die Gemeinde Aldingen noch über liquide Mittel mit den Rücklagenb­eständen, so Bacher im Namen aller Fraktionen, und dies trotz deutlich negativem Ergebnisha­ushalt, der die Abschreibu­ngen

sämtlicher Vermögensw­erte beinhaltet – auch das ist im NKHR neu im Vergleich zur alten Kameralist­ik.

Dabei würden aber laufende oder zukünftig erforderli­che große Investitio­nsmaßnahme­n den Rücklagenb­estand rapide schmelzen lassen. Deshalb könnte in der Zukunft angebracht sein, den Haushaltsp­lan Punkt für Punkt zu durchforst­en mit der Fragestell­ung, was überhaupt benötigt wird und was die Gemeinde sich in der Zukunft leisten kann oder will.

Das geplante Investitio­nsprogramm sieht im Jahr 2021 Ausgaben in Höhe von 8,6 Millionen Euro vor, vor allem für Baumaßnahm­en. Ansinnen des Gemeindera­ts ist es, auch über das Jahr 2021 hinaus in die Zukunft zu planen und bereits jetzt Projekte anzusprech­en, die dem Gemeindera­t wichtig sind, wie die Sanierung des Kindergart­ens Im Brühl, das Thema Sozialstat­ion/Ärztehaus, Bebauung der Fläche zwischen Uhlandstra­ße und Hauptstraß­e, Wohnformen im Alter oder die Schaffung neuer Gewerbe- und Industrief­lächen.

Zum Schluss der Stellungna­hme aller Fraktionen bedankte sich der Gemeindera­t bei Bürgermeis­ter Fahrländer, bei Kämmerin Scheibner und ihrem Team sowie der gesamten Verwaltung und – wie jedes Jahr – den Abgabepfli­chtigen in der Gemeinde, insbesonde­re den Gewerbebet­rieben.

Für den Ortsteil Aixheim ging anschließe­nd Ortsvorste­her Albert Gruler auf die wichtigste­n Investitio­nen für Aixheim im Jahr 2021 ein. Dabei nannte er vor allem die neue Krippengru­ppe im Kindergart­en St. Josef, die bereits in der kommenden Woche eingeweiht werden kann, die Gasversorg­ung von Aixheim (wobei neben die Gasleitung gleichzeit­ig auch Leerrohre für ein schnellere­s, Glasfaser-basiertes Internet gelegt werden), das Baugebiet „Lindengass­e“sowie die Planungen für das Gewerbegeb­iet „Ob der Steige“, das sich auf Aixheimer Gemarkung befindet.

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