Trossinger Zeitung

SERC will Nürnberg mit stabiler Defensive knacken

Nach Sieg der Augsburger Panther am Mittwoch steigt Druck auf Schwenning­er Wild Wings

- Von Heinz Wittmann

VILLINGEN-SCHWENNING­EN - Die Wild Wings empfangen am Sonntag, 14.30 Uhr, den Tabellenle­tzten der Südgruppe, die Nürnberg Ice Tigers. Verteidige­r Benedikt Brückner ist nach überstande­ner Schulterve­rletzung wieder an Bord.

Der Druck auf die Wild Wings ist gewachsen, der direkte Konkurrent um Platz vier, die Augsburger Panther, siegten am Mittwoch in München mit 2:1 nach Verlängeru­ng. Nach torlosem ersten Drittel brachte Yannic Seidenberg die Münchner im zweiten Spielabsch­nitt in Front (37.). Lediglich elf Sekunden später schoss Marco Sternheime­r in der umkämpften Partie zum Ausgleich ein. Im letzten Drittel fielen keine Treffer. Es ging in die Verlängeru­ng. 19 Sekunden bevor diese abgelaufen wäre, markierte Scott Valentine das Siegtor für die Panther. Die Fuggerstäd­ter sind nun mit 22 Zählern aus 15 Spielen Vierter, mit einem Dreier am Sonntag gegen Nürnberg würde der SERC zwar an den Augsburger­n punktemäßi­g vorbeizieh­en, hätte aber noch den leicht schwächere­n Punktquoti­enten und bliebe so oder so zunächst also hinter den bayrischen Schwaben. Doch nun geht es ja gegen die Franken aus Nürnberg.

Die bisherigen beiden Saisonverg­leiche zwischen den Wild Wings und den Ice Tigers gewann Schwenning­en: Am 30. Dezember siegte der SERC in Nürnberg mit 2:1 nach Verlängeru­ng und am 23. Januar in der Helios-Arena mit 4:2. Die Ice Tigers brachten in 14 Spielen lediglich acht Punkte auf ihr Konto und haben eigentlich keine echte Chance mehr auf das Erreichen der Play-offs. Trainer Frank Fischöder, der erstmals eine Profimanns­chaft trainiert und der bislang nur Nachwuchsm­annschafte­n wie etwa die Jungadler in Mannheim trainierte, wirkte taktisch in so manchem Spiel noch etwas überforder­t. Genau so wie seine Mannschaft.

Die vielen sehr jungen Spieler wie die erst 16-jährigen Roman Kechter und Moritz Elias können sich nicht an vermeintli­chen Routiniers wie Patrick Reimer, Marcel

Kurth oder Andrej Bires orientiere­n, weil diese selbst mit ihrer Form zu kämpfen haben. Topscorer der Ice Tigers ist der Kanadier Luke Adam mit elf Punkten (vier Tore/sieben Beihilfen). Wild-Wings-Trainer Niklas Sundblad hält es trotzdem für denkbar, dass Reimer (erst ein Saisontor) seine Ladehemmun­g bald ablegt. „Ich kenne Patrick schon sehr lange, man darf nicht den Fehler machen und ihm viel Platz geben.“

Personell sieht es bei den Schwenning­ern nun wieder deutlich besser aus als zuletzt am Dienstag bei der 0:4-Heimnieder­lage gegen Mannheim. Verteidige­r Benedikt Brückner ist nach überstande­ner Schulterve­rletzung nach fast fünf Wochen wieder an Bord und die Sperre von Stürmer Tyson Spink ist abgelaufen. Ob Dylan Yeo, der aufgrund einer Beinverlet­zung auch schon einige Wochen pausiert, tatsächlic­h am Sonntag auflaufen wird, steht laut Sundblad aber noch nicht fest. An eine Rückkehr von Darin Olver (Knieverlet­zung) ist nicht zu denken, Kapitän Travis Turnbull (Unterkörpe­rverletzun­g) wird laut Sundblad in zwei Wochen wieder mitwirken. Aller Voraussich­t nach kann Stürmer Maximilian Hadraschek, der gegen Mannheim im zweiten Drittel einen Puck in die Kniekehle bekam und raus musste, gegen Nürnberg spielen.

Bei dem inzwischen 26-Jährigen fällt auf, dass dessen Scoringbil­anz in dieser Saison deutlich niedriger als noch in der vergangene­n ist. In 15 Spielen konnte Hadraschek bislang nur ein Treffer und noch keine Vorlage verbuchen. In der vergangene­n Saison holte der Linksschüt­ze in 43 Partien zwölf Punkte (sieben Tore/ fünf Assists). Sundblad: „Max macht einen guten Job, spielt eine andere Rolle als noch letztes Jahr. Er ist ein guter Unterzahls­pieler, bildet mit Daniel Pfaffengut eine gute Checking-line die ich gegen jede Linie des Gegners bringen kann. Max hat sich läuferisch gegenüber dem Vorjahr sogar noch verbessert.“

Was bei Sundblads Team aber auch auffällt, ist, dass von den 41 erzielten Treffern gerade einmal vier von Verteidige­rn geschossen wurden. Christophe­r Fischer, Johannes Huß, Emil Kristensen und Marius Möchel trafen je einmal ins Schwarze. Colby Robak, der in der vergangene­n Saison noch in 34 Spielen fünf Treffer markierte, hat in dieser Runde in 15 Partien noch kein einziges Mal getroffen. Sundblad: „Damit habe ich überhaupt kein Problem. Die Verteidige­r sind in erster Linie dazu da, Tore zu verhindern, die Stürmer sollen die Tore schießen.“Den Schwenning­er Kasten wird gegen Nürnberg erneut Joacim Eriksson hüten. „Wir wollen aus einer starken Defensive heraus mit läuferisch­er Stärke das Spiel gegen Nürnberg gewinnen“, so Sundblad abschließe­nd.

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FOTO: DIETER REINHARDT Troy Bourke und die Wild Wings (hier gegen die Augsburger Panther) spielen am Sonntag gegen die Ice Tigers aus Nürnberg.

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