Mit Leib und Seele ein Narr
Andreas Albrecht steht für die Emminger Buchenberger auf der Bühne - oder vor der Kamera
EMMINGEN-LIPTINGEN - Andreas Albrecht wurde die Fasnet in die Wiege gelegt. Seit fast 40 Jahren ist er Mitglied der Emminger Buchenberger Zunft. Die Begeisterung für die Fasnet begann aber schon früher, nämlich bei Albrechts Großvater. Der ist für ihn auch bei seinen Bühnenauftritten beim bunten Abend eine Inspiration.
„Die Fasnet ist für mich ein wichtiger Teil meines Lebens“, erzählt Andreas Albrecht. Mit 16 Jahren trat er den Emminger Hexen bei, dann führte ihn sein Weg zur Guggenmusik, in den Zunftrat und auf die Bühne. Seit mehreren Jahren gestaltet er gemeinsam mit seinen Zunftbrüdern den bunten Abend der Buchenberger. Dafür sammelt er das ganze Jahr über witzige Anekdoten, kurz vor der Fasnet geht es dann ans Dichten. Dabei thematisiert er auch das Dorfgeschehen und zieht den ein oder anderen Emminger durch den Kakao. Wichtig sei für ihn aber, die Balance zu finden. „Schabernack treiben, den Spiegel vorhalten, aber nicht beleidigend werden“, fasst Albrecht seine Herangehensweise zusammen.
Auf der Bühne schlüpft er außerdem in verschiedene Rollen. Ganz vorne mit dabei: Sein Großvater, bekannt als der alte Buschel, von dem Albrecht auch seine Leidenschaft für die Fasnet geerbt hat. „Viele ältere Emminger sagen oft zu mir, dass mein Opa genauso war wie ich“, so Albrecht. Damit die Figur möglichst authentisch wird, greift Albrecht auf alte Anzüge und Mundart zurück. In diesem Jahr steht er als Buschel allerdings nicht auf der Bühne, sondern unterhält sein Publikum per Video. Die hat er gemeinsam mit seinen Zunftkollegen gedreht, um wenigstens ein bisschen närrische Stimmung zu schaffen.
Dass die Fasnet nicht stattfinden kann, stimmt Albrecht traurig. „Ich war am Freitag ganz normal im Büro. Da gehöre ich während der Fasnet eigentlich nicht hin“, erzählt der Programmierer nachdenklich. Eine Sache fehlt ihm besonders: Zum Abschluss des bunten Abends singt er immer das Lied „Die Emminger Fasnet, unser Superstar“- und alle stimmen mit ein.