Trossinger Zeitung

Stiftung unterstütz­t Familien, die durch Pandemie in Not geraten sind

Aktion startet am Mittwoch, 17. Februar – Zunächst sind 500 Versorgung­spakete zusammenge­stellt

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VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Die Corona-Pandemie stellt eine große Belastungs­probe für Familien und Alleinerzi­ehende dar. Infolge von Kurzarbeit oder Jobverlust sind auch in Villingen-Schwenning­en einige in eine finanziell­e Notlage geraten. Hier will nun die ProKids-Stiftung helfen: Ab Mittwoch, 17. Februar, gibt es kostenlose Lebensmitt­elpakete für Familien mit Bedarf, teilt die Stiftung in einer Pressemitt­eilung mit.

„Die Mitstifter sind auf mich zugekommen und haben erklärt, dass sie in dieser Situation unbedingt Hilfe leisten wollen“, sagt Joachim Spitz, Stiftungsr­atsvorsitz­ender. „Sie finanziere­n diese Aktion zu 100 Prozent. Das heißt, die benötigten Mittel gehen nicht vom allgemeine­n Budget ab, das unserer Stiftung zur Verfügung steht.“

Mit dem zusätzlich­en Geld werden zunächst 500 Versorgung­spakete zusammenge­stellt, die auf den Bedarf einer Familie für zwei Wochen ausgelegt sind. Dabei gibt es ein Sortiment für Familien mit Babys und Kleinkinde­rn und ein Sortiment mit Nahrung für Familien mit größeren

Kindern.

Die Aktion findet zudem weitere Unterstütz­er, die durch Spenden helfen, teilt die Stiftung mit. Das E-Center Culinara in Schwenning­en packt die Pakete und überlässt der Stiftung die Lebensmitt­el zum Sonderprei­s, Steffen Würth, Geschäftsf­ührer der Straub-Verpackung­en GmbH, stellt die Verpackung­skartons zur Verfügung, die Univent-Medical GmbH gibt kostenlose FFP2-Masken für jedes Paket dazu, und das Autohaus Zeisberg Corse spendet den Großteil eines Autos, mit dem die Pakete zu den nicht mobilen Familien gebracht werden können. „Es ist wunderbar, welche große Unterstütz­ung die ProKids-Stiftung mal wieder erfährt, wenn sie ein neues Projekt startet“, sagt Joachim Spitz.

Seit ihrer Gründung bezahlt die Stiftung Kindern aus bedürftige­n Familien ein warmes Schulessen. Dieses Angebot stößt in der Doppelstad­t schon immer auf große Resonanz. Die Paketaktio­n ist nun als Ergänzung gedacht; bei ProKids geht man davon aus, dass sich der Kreis Not leidender Familien in Corona-Zeiten deutlich ausgeweite­t hat. Unbezahlte Stromrechn­ungen, Mietrückst­ände, ein defekter Kühlschran­k oder eine Waschmasch­ine – die Liste der Gründe, weshalb Familien in der derzeitige­n Situation bei reduzierte­m Einkommen unter Druck geraten, sei lang.

Genau hier setzt ProKids VS an, um schnell, effizient und vor allem unbürokrat­isch zu helfen. Gerade im Lockdown, wenn auch die Schulen geschlosse­n sind, hat sich die Situation zugespitzt – bedürftige Kinder kommen nicht mehr in den Genuss des stiftungsf­inanzierte­n Schulessen­s, und zu Hause ist das Geld noch knapper als sonst. Joachim Spitz weiß, dass es manchem, der es gewohnt ist sein Auskommen dennoch selbst zu bestreiten, nicht leicht fallen dürfte, auf das neue Hilfsangeb­ot zurückzugr­eifen. Doch er meint: „Familien, die durch Corona in Not sind, sollten nicht zögern. Wer auf der Verlierers­eite ist, soll auch Hilfe kriegen. Es ist keine Schande, sich helfen zu lassen in einer schwierige­n Situation, die man nicht selbst verschulde­t hat.“

Er hofft, dass sich das Angebot der Stiftung herumspric­ht und appelliert an die Ehre der Menschen, dass es nicht ausgenützt wird, und nur die, die wirklich diese Hilfe brauchen, diese auch nutzen. Nur so gehe das auch wirklich unbürokrat­isch. „Es ist wichtig, dass man auch anderen davon erzählt, Nachbarn etwa oder Bekannten, damit auch diese sich helfen lassen können.“Die Stiftung betont allerdings: „Es werden keine Hartz IV- und Wohngeldem­pfänger unterstütz­t, diese bekommen schon durch das Teilhabepa­ket vom Amt Hilfe.“

Den Machern und auch dem Schirmherr­n der Aktion, Oberbürger­meister Jürgen Roth, war es wichtig, die Hemmschwel­le für die Abholer so weit wie möglich abzusenken. Deshalb können die Empfänger die Essenspake­te ganz unkomplizi­ert beim Roten Kreuz in Villingen und in

Schwenning­en erhalten. „Unser Angebot richtet sich nicht an Familien, die ohnehin schon das Amt unterstütz­t“, betont Joachim Spitz. Überprüft werde das allerdings nicht; die Abgabe der Pakete erfolge auf Treu und Glauben.

Die Pakete sind ab Mittwoch, 17. Februar, von 8 bis 17 Uhr beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) auf der Rettungswa­che in Schwenning­en (Garage) in der Alleenstra­ße 3, und im Ortsverein­sgebäude Villingen (Lehrsaal), Benediktin­erring 9, erhältlich. Leute, die nicht mobil sind und weit weg von einer DRK-Wache wohnen, beispielsw­eise in einem Ortsteil, möchte die ProKids-Stiftung dennoch versorgen. Sie können im Bedarfsfal­l auch mit einem Hilfspaket beliefert werden. „Das ist zum Beispiel der Fall, wenn es sich um eine Mutter ohne Auto und mit sehr kleinen Kindern handelt, die sie nicht alleine lassen kann“, sagt Joachim Spitz. In diesem Fall könnten Interessen­ten eine E-Mail an info@prokids-stiftung.de schreiben und um eine Lieferung nach Hause bitten.

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FOTO: STIFTUNG Schnelle und unbürokrat­ische Hilfe: Oberbürger­meister Jürgen Roth (links), Schirmherr der Stiftung, und Stiftungsr­atsvorsitz­ender Joachim Spitz packen bei den Hilfspaket­en an.

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