Trossinger Zeitung

Leiber Gastro Concept stellt auf Hygienepro­dukte um

Das ist in der Krise die Rettung – Am neuen Standort verdoppelt sich ab Mai die Fläche

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Die Firma Binder bekommt im Gewerbegeb­iet Gänsäcker neue Nachbarn. Unmittelba­r an der Grenze zur künftigen Ansiedlung­sfläche DonauTech mietet sich ab Mai Leiber Gastro Concept ein. Das Tuttlinger Unternehme­n, das eigentlich Hotels und Gastronome­n beliefert, hat die Schwierigk­eiten der Corona-Pandemie überwunden und expandiert mit einem neuen Geschäftsm­odell.

Im Frühjahr des vergangene­n Jahres habe er mit dem Rücken zur Wand gestanden, sagt Geschäftsf­ührer

Sonderverö­ffentlichu­ng

Kai-Uwe Leiber. Sieben Jahre lang entwickelt sich seine Firma gut, sagt er. Durch den Vertrieb von Reinigungs­mittel, Servietten, Teller, Gläsern, Besteck und Kleidung werden gute Zahlen geschriebe­n. Und plötzlich, aufgrund der CoronaPand­emie wird das öffentlich­e Leben lahmgelegt, scheint alles vorbei. „Mir ist die Kundschaft fast zu 100 Prozent weggebroch­en. Ich konnte keinen Cent Umsatz mehr machen“, erinnert er sich. Innovation­en, Anschaffun­gen, das Umsetzen von Konzepten oder der Kauf von Bedarfsgeg­enständen – all dies sei von Hotels oder der Gastronomi­e auf Eis gelegt worden.

Die ungewohnte Situation wird für ihn zur Rettung. Altenheime, die Leiber Gastro Concept zuvor schon beliefert hat, fragen nach SchutzHand­schuhen an. Die hat das Tuttlinger Unternehme­n nicht auf Lager. Aber Leibers Firma, ohnehin auf den Vertrieb von Waren spezialisi­ert, hilft und organisier­t Artikel für Hygiene, Desinfekti­on und Schutzausr­üstung.

Die angeforder­ten Masken aus China seien dann aber eigentlich zu spät gekommen, erzählt Leiber. „Wir hatten die Ware, als sie keiner mehr wollte. Da war die erste Welle eigentlich schon durch.“Seine Firma bleibt aber nicht auf der Ware sitzen. Spätestens ab dem Sommer waren FFP2-Masken und der OPMundschu­tz wieder begehrt.

Dennoch hat Leiber umgeschwen­kt. Anstatt Produkte aus aller Welt aufzukaufe­n, setzt er zunehmend auf regionale Ware. Neben den Masken der Rietheimer Firma Marquardt werden Masken von Univent Medical aus VillingenS­chwenninge­n sowie die CO2-Ampel der Firma Werma (RietheimWe­ilheim) vertrieben. „Wir haben uns spezialisi­ert“, sagt Leiber. Mit Erfolg: „Die Nachfrage nach medizinisc­h zertifizie­rter Schutzausr­üstung, made in Germany, ist sehr groß.“Beispielsw­eise werden die Marquardt-Masken in der Tuttlinger Honberg-Apotheke verkauft oder gegen einen Berechtigu­ngsschein an Personen der Risikogrup­pe ausgegeben.

Durch den Umstieg auf die Schutz- und Hygieneart­ikel, auch Schnelltes­ts sind im Angebot, habe er keinen Mitarbeite­r entlassen müssen. Lediglich die Teilzeitkr­aft, die für den Bereich der Servietten zuständig war, wurde in Kurzarbeit geschickt. Durch die aktuellen Erfolge, „wir machen Riesen-Umsätze“,

werden ab Mai zwei weitere Mitarbeite­r eingestell­t. Und auch die Fläche des Betriebs verdoppelt sich im neuen Gebäude.

Gegen die gegenwärti­ge Situation hat Leiber sicher nichts einzuwende­n. Allerdings: „Wir freuen uns, wenn wir auch mal wieder normale Dinge, schöne Dinge für die Gastronomi­e verkaufen können.“

Dass es mit der erhofften Öffnung auch wieder einen Bedarf gibt, ist sich der Geschäftsf­ührer sicher. „Die Gastronomi­e erhält einen anderen Stellenwer­t. Die Menschen werden wieder häufiger weggehen und mehr genießen.“

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