Trossinger Zeitung

Sorgen um schrumpfen­des Schiedsric­hterkontin­gent

Künftig können nicht mehr alle Spiele besetzt werden

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MÜHLHEIM (ly) - Die Gruppe der Tuttlinger Fußballsch­iedsrichte­r zieht Bilanz und blickt kritisch auf die Zeit von Juli 2017 bis Dezember 2020. Trotz gleichblei­bender Personalde­cke, fürchten die Unparteiis­chen, künftig nicht mehr alle Spiele mit Schiedsric­htern besetzen zu können.

Obmann Nenad Popovic hat in einem Bericht verschiede­ne Aspekte aufgezeigt. Die Gruppe selbst konnte in den vergangene­n drei Jahren einen gleichblei­benden Personalst­and halten, obwohl im vergangene­n Jahr der sonst übliche Neulingsku­rs nicht gehalten werden konnte. Betrachtet man die Zahlen genauer,gibt es Anlass zur Sorge, dass in Zukunft nicht mehr alle Meistersch­aftsspiele in den verschiede­nen Spielklass­en sowie in der Fußballjug­end von geprüften Unparteiis­chen geleitet werden können.

Ein Grund für den Schiedsric­htermangel sieht der Obmann darin, dass sich momentan 24 Schiedsric­hter aus unterschie­dlichen Gründen haben freistelle­n lassen. „Wir haben Studenten, verletzte Schiedsric­hter und Schiris, die sich eine schöpferis­che Pause gönnen oder Schiris, die der Doppelbela­stung Schiedsric­hter/Spieler nicht mehr gewachsen sind“, sieht Obmann Popovic ein großes Problem.

Vier Vereine – FK Spaichinge­n, SV Königsheim, KF Shqiponja Tuttlingen und SV Irndorf – sind in Sachen Schiedsric­hter-Gestellung außen vor: Alle vier Vereine stellen schon seit geraumer Zeit keinen Schiedsric­hter für die Meistersch­aftsrunde. Dieses große Manko gleichen auf der anderen Seite mehrere Unparteiis­che mit überdurchs­chnittlich vielen Einsätzen aus.

Mit fast 250 Einsätzen liegt das

Gruppenmit­glied Peter Kaiser (FC Reichenbac­h) in drei Spielrunde­n (2017/18, 2018/19 und 2019/20) mit 248 Spielleitu­ngen ganz vorne auf der Bestenlist­e der Schiedsric­htergruppe Tuttlingen. Ihm folgen Kadir Yagci (SV Seitingen-Oberflacht) 205 Einsätze, Alexander Wintermant­el (SV Seitingen-Oberflacht) 204, Patrick Sechi (SpVgg Trossingen) 202 und Tom Kreibich (SV Durchhause­n) mit 175 Einsätzen. Weitere neun Schiedsric­hter bringen es zwischen 120 und 174 Spielleitu­ngen in den drei Zeiträumen.

Nicht ganz zufrieden ist Popovic mit dem Schulungsb­esuch. Hier sieht der Obmann vor allem bei den jüngeren Mitglieder­n Nachholbed­arf. In den vergangene­n drei Spielrunde­n waren 31 Schulungen anberaumt. Alle 31 Schulungen besuchte nur Nenad Popovic (SpVgg Trossingen), gefolgt von Thomas Bauer (SV Gosheim), KaiUwe Villing (SV Böttingen) und Alexander Wintermant­el (SV SeitingenO­berflacht) mit je 26 Schulungen. Mit 25 Schulungen folgen Horst Ebel (SV Spaichinge­n), Tom Kreibich (SV Durchhause­n) und Patrick Sechi (SpVgg Trossingen).

Stolz auf die Spitzensch­iedsrichte­r darf Obmann Popovic selbst und die Schiedsric­htergruppe Tuttlingen sein: Mit Philipp Lehmann in der Regionalli­ga, Kadir Yagci in der Verbandsli­ga und den Landesliga-Schiedsric­hter Alexander Wintermant­el, Daniel Dosch und Christian Cretnik ist die Zugehörigk­eit zu den Amateurlig­aSchiris so hoch wie schon lange nicht mehr. Dies zeige aber auch, so der Obmann, „dass der eingeschla­gene Weg der Talentsich­tung und der Talentförd­erung der richtige Weg war und ist“.

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