Wegen Eurofighter rüstet Hensoldt in Ulm auf
ULM (rau) - Der RüstungselektronikHersteller Hensoldt (Sitz Taufkirchen) investiert an seinem Standort in Ulm 30 Millionen Euro, 300 neue „hochqualifizierte Arbeitsplätze“würden geschaffen, wie der Konzern mitteilte. Hintergrund: Hensoldt entwickelt ein neues Radar für das Kampfflugzeug Eurofighter.
In Ulm will Hensoldt deshalb ein Entwicklungszentrum für Hochfrequenztechnik ansiedeln. In diesem sollen die für das neue Radar benötigten Elektronikkomponenten entwickelt werden, außerdem Sensoren für verschiedenste Anwendungen. Auch die Technologie der Künstlichen Intelligenz (KI) soll hierbei eine Rolle spielen. Laut Hensoldt-CEO Thomas Müller handele es sich bei der Sensorik um einen „wachsenden“Mark, die Investition sei ein „langfristig angelegtes Geschäft“.
Dementsprechend sucht Hensoldt neues Personal für seinen Ulmer Standort: neben Hardware- und Softwareingenieuren vor allem Radar-Systemingenieure sowie Projektmanager. Die Hensoldt AG ist ein börsennotierter Rüstungskonzern mit rund 5500 Mitarbeitern, 2019 lag der Umsatz bei 1,1 Milliarden Euro.
Im vergangenen Jahr hatte der Bundestag für die Entwicklung des neuen Eurofighter-Radars ein Budget von 1,5 Milliarden Euro freigegeben. Der Bund hält selbst Anteile an Hensoldt (die Firma geht zurück auf die ehemalige Airbus-Radarsparte). Das Kabinett in Berlin hatte beschlossen, mit 400 Millionen Euro bei Hensoldt einzusteigen. Damit wurde eine Sperrminorität von 25,1 Prozent erworben.