Haupteinnahmequelle sollen Grundstückserlöse werden
Gemeinderat Durchhausen billigt einstimmig den Haushalt fürs laufende Jahr
DURCHHAUSEN - Zukunft und Vergangenheit ihres Finanzwesens haben die Gemeinde Durchhausen am Mittwochabend im Gemeinderat beschäftigt. Das Gremium billigte einstimmig und ohne Diskussion den Haushalt 2021 – der in der CoronaPandemie erstaunlich „normal“daher kommt.
Und es musste sich mit „Altlasten“
beschäftigen – etwa der Abrechnung des Etats 2013 (!). Dessen Bilanz lag erst jetzt vor; das lange Warten hat damit zu tun, dass die Gemeinde – wie andere Kommunen auch – ihr Haushaltswesen auf ein anderes Verfahren (Doppik) umgestellt hat, was viel Zeit und Arbeitsaufwand gekostet hat. Die Abrechnungen der Finanzjahre 2014 und folgende werden erst nach und nach in den kommenden Jahren vorliegen. Der Gemeinderat testierte die Abrechnung der sieben Jahre zurückliegenden Schlussbilanz einstimmig.
Zum Haushalt des laufenden Jahres war nach der ausführlichen Vorberatung ebenfalls keine Beratung mehr nötig. Haupteinnahme sollen Grundstückserlöse werden; auf der Ausgabenseite stehen ihnen in erster Linie Baumaßnahmen gegenüber. Aus der Gewerbesteuer erwartet Kämmerin Ute Klukas in diesem Jahr 450 000 Euro, etwas weniger als in 2020.
Immerhin: Eine weitere Kreditaufnahme ist nicht eingeplant; und da bis Jahresende alte Kredite teilweise getilgt werden sollen, sinkt die Verschuldung der Gemeinde auf dann rund 443 000 Euro – das sind pro Kopf der Einwohnerschaft 440
Euro. Das erscheint relativ wenig – aber es schließt sich ein „Aber“an: Die Verschuldung des ausgegliederten Eigenbetriebs Glasfasernetz steigt durch eine weitere Kreditaufnahme in Höhe von 91 000 Euro auf plangemäß 936 000 Euro am 31. Dezember – und das sind dann weitere 959 Euro Pro-Kopf-Schulden. Vielleicht
auch deshalb erhielt der Haushaltsentwurf des Eigenbetriebs im Ratsgremium eine Gegenstimme; die Mehrheit befürwortete ihn aber.
Und noch einmal beschäftigte die Vergangenheit den Gemeinderat: Im Jahr 2019 hatte es sogenannte Haushaltsreste gegeben, die man formal auf folgende Etats verschieben muss – das sind zum Beispiel seinerzeit geplante Ausgaben, die aber aus verschiedenen Gründen nicht zustande gekommen sind. Mit anderen Worten: Geld, das die Gemeinde damals nicht wie vorgesehen ausgegeben hat. Der Löwenanteil 2019 war ein Posten „Erwerb Grundstücke“- vorgesehen war eine runde Million Euro; abgeflossen sind gerade mal 7200 Euro.