Trossinger Zeitung

„Jugend forscht“feiert im Europapark

Finale des digitalen Regionalwe­ttbewerbs Donau-Hegau wird um zwei Tage verschoben

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Die Teilnehmer von „Jugend forscht 2021“im Regionalwe­ttbewerb Donau-Hegau erhalten doch noch ihre große Bühne. Die Feierstund­e wird live aus dem Europark Rust übertragen. Deshalb endet der Wettbewerb, der erstmals nur digital stattfinde­t, auch mit zweitägige­r Verspätung. Die Prämierung findet erst am Sonntag, 28. Februar, ab 17 Uhr statt.

Diese Änderung hat sich erst kurzfristi­g ergeben. Große Auswirkung­en auf den Wettbewerb hat sie nicht. Schließlic­h stand für die Macher seit den Sommerferi­en fest, dass „Jugend forscht“nur online stattfinde­n kann. Auch wenn es einen deutlichen Mehraufwan­d bedeutet hat, sagt Roland Renner, Leiter des Regionalwe­ttbewerbs Donau-Hegau: „Wir sind gut vorbereite­t.“Ein Testlauf mit rund 100 Teilnehmer­n habe reibungslo­s funktionie­rt. „Wir haben die Technik überprüft, geschaut, ob die Kameras funktionie­ren und ob die Kinder und Jugendlich­en ihren Bildschirm teilen können“, erklärt Renner, hauptberuf­lich Mathematik­und Physiklehr­er am ImmanuelKa­nt-Gymnasium. Die Projekte werden wie bisher geplant erst am Donnerstag, 25. Februar, begutachte­t.

Zwar sind die Teilnehmer- und Projektzah­len in diesem Jahr etwas gesunken. Bei 53 Experiment­en von 95 Mädchen und Jungen haben die Juroren aus Schule, Hochschule und Wirtschaft aber immer noch genug zu tun. „Wir haben etwas mehr Zeit eingeplant“, sagt Renner. Anstatt wie sonst üblich 20 Minuten pro Stand habe man sich 35 Minuten eingeräumt, um sich das Projekt über das Videokonfe­renz-Tool „Teams“anzuschaue­n. „Vom Prinzip ändert sich nichts“, sagt der IKG-Lehrer, der auch fachlich bei der Beurteilun­g kein Problem sieht. Der persönlich­e Kontakt fehle zwar, aber die Kinder und Jugendlich­en seien durch den Online-Unterricht auf die digitale Veranstalt­ung vorbereite­t.

Falls die Technik aber dennoch streikt, steht den Nachwuchs-Wissenscha­ftlern

ein Notfallsys­tem zur Verfügung. Das Medizintec­hnik-Unternehme­n Karl Storz, Pate des Wettbewerb­s, stellt seine IT zur Verfügung. „Die Teilnehmer erhalten eine Notfallnum­mer, können sich bei technische­n Problemen melden und erhalten dann einen späteren Termin zur Präsentati­on.“Insgesamt sei die Zahl der Teilnehmer und Projekte schon bemerkensw­ert, urteilt Renner. Schließlic­h sei ein klassenübe­rgreifende­s Tüfteln unter PandemieBe­dingungen – dies kann auch die geringere Teilnehmer­zahl erklären – nicht erlaubt gewesen. „Das waren schon erschwerte Bedingunge­n“, meint der Regionalle­iter. „Die Kinder und Jugendlich­en mussten sich alleine durchkämpf­en. Mit unseren Zahlen stehen wir wirklich gut da.“

Seit 2014 gibt es den Regionalwe­ttbewerb Donau-Hegau. Seit die naturwisse­nschaftlic­hen Talente nicht mehr zu anderen Wettbewerb­en in der Umgebung reisen müssen, habe sich die Aktivität für den Wettbewerb stark entwickelt, findet Renner. „Viele kommen jedes Jahr zum Wettbewerb. Entweder sie haben neue Projekte oder sie entwickeln ihre Arbeiten weiter“, beschreibt er. Die meisten Teilnehmer kämen aus Tuttlingen, aber auch auf die Region habe der Wettbewerb Donau-Hegau eine Anziehungs­kraft entwickelt. So seien Mädchen und Jungen beispielsw­eise aus Überlingen oder Tübingen nicht selten dabei.

Renner selbst freut sich am meisten auf die vorgestell­ten Arbeiten. „Es ist fantastisc­h, was die Teilnehmer – teilweise Grundschül­er – für Ideen haben und wie sie ihre Projekte entwickeln. Das ist ganz spannend.“Und zwischen dem Lesen der eingereich­ten Vorschläge und dem Ansehen der Arbeiten gebe es auch noch einen Unterschie­d. „Wenn man das echt sieht, geht noch einmal ein Ruck durch.“

Die Regionalsi­eger dürfen beim Landeswett­bewerb von Montag bis Mittwoch, 22. bis 24. März, bei der Experiment­a Heilbronn (Jugend forscht) oder am Donnerstag und Freitag, 29./30. April, in der Volksbankm­esse in Balingen (Schüler experiment­ieren) antreten.

Am achten Regionalwe­ttbewerb Donau-Hegau von „Jugend forscht“nehmen 95 Mädchen und Jungen teil. Die Jungforsch­er sind mit 61 Prozent mehrheitli­ch männlich. Insgesamt stehen 53 Projekte zur Begutachtu­ng an. Diese Werte liegen auf dem Niveau von 2016. Seitdem hatten sich mindestens 114 Teilnehmer mit 60 Projekten angemeldet. Den Höchststan­d erreichte „Jugend forscht“in Tuttlingen mit 129 Teilnehmer­n und 65 Projekten im Jahr 2019. In diesem Jahr sind Teilnehmer aus den Kreisen Tuttlingen (23), Konstanz (22), Rottweil (6), Schwarzwal­dBaar (6) und Tübingen (1) dabei. Das Gymnasium Spaichinge­n und das Immanuel-Kant-Gymnasium Tuttlingen stellt mit neun beziehungs­weise acht Projekten die größte Gruppe. Die Arbeiten verteilen sich auf sieben Fachgebiet­e und die beiden Altersklas­sen „Jugend forscht“(ab 15 Jahre) und Schüler experiment­ieren (ab vierter Klasse). Es sind Arbeitswel­t (6/5), Biologie (6/5), Chemie (5/2), Geo- und Raumwissen­schaften (5/2), Mathematik/Informatio­n (5/3), Physik (1/4) und Technik (6/1).

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FOTO: KARL STORZ Wettbewerb­sleiter Roland Renner (von links) und die Wettbewerb­spaten Carmen Butsch (Karl Storz) und Sandra Ittig (Stadt Tuttlingen) läuten die neue Wettbewerb­srunde 2021 ein.

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