Trossinger Zeitung

Fünf Millionen Euro Schulden

Trotz klammer Kassen investiert Emmingen-Liptingen in die Zukunft

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EMMINGEN-LIPTINGEN (lise) Trotz finanziell­en Einbußen wird die Gemeinde Emmingen-Liptingen auch im Jahr 2021 einiges investiere­n. Einer der wesentlich­en Punkte ist der Breitbanda­usbau. Auch für Erschließu­ngsarbeite­n und die ärztliche Versorgung beider Ortsteile wird Geld in die Hand genommen. Obwohl sich die Ratsmitgli­eder weitestgeh­end einig waren, wurde der Haushaltsp­lan nicht einstimmig verabschie­det.

„Die Spuren, die diese Krise hinterläss­t, schlagen sich auch bei uns deutlich nieder“, sagte Kämmerer Tobias Thum. Insbesonde­re bei der Steuerkraf­t wird ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Bei der Gewerbeste­uer wird angenommen, dass diese um 900 000 Euro sinkt. Statt der 3,3 Millionen Euro vom Vorjahr werden 2021 Einnahmen von 2,4 Millionen Euro erwartet. „Dass dieses Geld nicht mehr vorhanden ist, spüren wir natürlich“, so Thum.

Daher mussten einige Projekte etwas eingedampf­t oder ganz verschoben werden. Eines, das seitens der Verwaltung und des Gemeindera­tes als besonders schmerzlic­h empfunden wird, ist die Erweiterun­g des Baugebiets Rechter Brühl in Liptingen. Wie bei der jüngsten virtuellen Sitzung des Ortsgremiu­ms zu erfahren war, habe dieses Vorhaben zwingend verschoben werden müssen, da 2,5 Millionen Euro vorab zu investiere­n seien – unter anderem in den Grunderwer­b. Allerdings könnte die Erschließu­ng der Bauplätze im laufenden Jahr vorbereite­t werden. „Das Positive an der schlechten Nachricht ist: Wir verlieren nur ein halbes Jahr“, sagte Bürgermeis­ter Joachim Löffler.

Vorgesehen ist eine Kreditaufn­ahme von 1,3 Millionen Euro. Die Netton-Neuverschu­ldung beläuft sich abzüglich der Tilgungsle­istung auf rund 950 000 Euro. Damit steigt der Schuldenst­and der Gemeinde von rund 4,08 Millionen Euro im Haushaltsj­ahr

2021 auf knapp 5,02 Millionen Euro an. Trotz der angespannt­en finanziell­en Situation sei es möglich, dass ein positives Gesamterge­bnis erzielt werde, informiert­e Thum. Das sei mit rund 2000 Euro zwar nicht viel, aber beachtensw­ert, kommentier­te er.

Auch wenn die Investitio­nen in die Zukunft der Gemeinde seitens des Gemeindera­tes größtentei­ls begrüßt worden sind, gab es bezüglich des Kaufs von Räumlichke­iten für eine Arztpraxis in Emmingen erneut Kritik. Diese führte dazu, dass die Gemeinderä­tinnen Angelika Störk und Martina Auchter dem Haushaltsp­lan nicht zustimmten. „Ich werde dem Haushaltsp­lan zum ersten Mal nicht zustimmen“, sagte Martina Auchter. Die Kaufentsch­eidung könne sie in der derzeitige­n Situation und Wirtschaft­slage nicht nachvollzi­ehen. Zudem sehe sie eine verschwind­end geringe Chance, einen Arzt für die Emminger Praxis zu finden.

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