Trossinger Zeitung

Tuttlingen soll mit Projekten „aufblühen“

ProTUT und Stadtverwa­ltung planen Online-Plattform, Lieferserv­ice und Aktionen

- Von Lisa Klebaum

TUTTLINGEN - Wie können die lokalen Händler und Gastronome­n in Tuttlingen gestärkt werden, vor allem während und nach der Pandemie? Dazu hat die Tuttlinger Stadtverwa­ltung in enger Zusammenar­beit mit dem Gewerbe- und Handelsver­ein ProTUT ein Konzept ausgearbei­tet und in der Sitzung des Verwaltung­s- und Finanzauss­chusses am Montag vorgestell­t.

Eine digitale Plattform, auf der Händler Serviceang­ebote und Aktionen präsentier­en können, ein lokaler Lieferserv­ice sowie verschiede­ne Aktionen sind für den Restart (zu deutsch: Wiederbegi­nn) in der Tuttlinger Innenstadt geplant. Je 10 000 Euro sind für die einzelnen Projekte vorgesehen. „Wir möchten vor allem eine nachhaltig­e Struktur schaffen“, erklärt Simon Gröger, Wirtschaft­sförderer der Stadt Tuttlingen. Es sei gerade jetzt wichtig, die Händler und Gastronome­n nachhaltig zu unterstütz­en und zu stärken.

Gegliedert ist das Vorhaben in drei Bausteine. Der erste Baustein sieht eine sogenannte digitale Bündelungs­plattform vor. Das heißt, künftig sollen Kunden alle wesentlich­en Informatio­nen zu Serviceang­eboten oder Aktionen auf dieser Plattform finden. „Es wäre denkbar, dafür das Internetpo­rtal von TUT-Erleben zu verwenden. Das wäre kurzfristi­g einsatzber­eit“, sagt Gröger. Die Plattform sei vor einigen Jahren vom ehemaligen Citymanage­ment betrieben worden, würde aber mittlerwei­le nicht mehr genutzt werden.

Neben den aktuellen Aktionen könnte dort auf bereits bestehende Online-Shops hingewiese­n werden. „Damals war das Onlineport­al mit der ProTUT-Seite verknüpft. Das wäre natürlich schön, wenn das wieder so funktionie­ren würde“, merkt Bettina Fillinger, ProTUT-Ressortlei­terin Handel und Gastronomi­e, an. Für die Neugestalt­ung des Portals sind 10 000 Euro angesetzt.

Der zweite Baustein ist ein Lieferserv­ice. „Das System soll vor allem langfristi­g gedacht sein. Händler und

Gastronome­n könnten die Seite selbst bespielen und immer wieder aktualisie­ren“, meint der Wirtschaft­sförderer. Wichtig wäre so eine Bündelungs­plattform und auch der Lieferserv­ice bereits bei den ersten Schließung­en vergangene­s Jahr gewesen, merkte SPD-Gemeindera­t Hellmut Dinkelaker an. „Es waren zwar einige wenige Gastronome­n auf der ProTUT-Seite vertreten. Aber wirklich aktuell waren die Angebote nicht“, sagt er.

Auch deshalb sei die Zusammenar­beit

zwischen der Wirtschaft­sförderung der Stadt und dem Handelsver­ein so wichtig. „Wir können natürlich nur die Händler und Gastronome­n animieren, die bei ProTUT dabei sind. Deshalb ist es toll, wenn wir nun alle Angebote und Services gebündelt präsentier­en könnten“, sagt Fillinger.

Der dritte Baustein steht unter dem Namen „Restart“und dient der Wiederbele­bung der Innenstadt. Dafür hat ProTUT in Zusammenar­beit mit der Stadtverwa­ltung Aktionen geplant. Neben Print-Anzeigen, Video-Clips, Radio-Spots, Plakat-Aktionen und einer Kunstausst­ellung bieten die Initiatore­n auch kostenlose­s Parken in den Innenstadt-Parkhäuser­n am verkaufsof­fenen langen Samstag an. „Sofern es die Situation zulässt“, sagt Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck. Angedacht ist der lange Samstag am 24. April.

Mittlerwei­le sei dafür alles vorbereite­t – unter dem Motto „Tuttlingen blüht auf“. „Wir haben bereits Blumen bestellt, mit denen wir die Geschäfte schmücken möchten. Der lange Verkaufssa­mstag wäre vorbereite­t, ein Gewinnspie­l mit ProTutGuts­cheinen ist geplant oder auch ein Osterwande­rweg auf den Honberg“, führt Fillinger auf. Ob und wie alles ausgeführt werden kann, sei aber coronabedi­ngt noch unklar.

Allgemein würden gemeinsame Öffnungsze­iten, beispielsw­eise an Samstagen, dabei helfen, den Einzelhand­el zu stärken, meint CDU-Stadtrat Rainer Buggle. Das findet auch die Ressortlei­terin, meint aber: „Wir versuchen das schon seit Jahren. Das geht aber nur, wenn alle Händler an einem Strang ziehen.“Und genau das sei das Problem. Manche würden mitmachen, andere dann doch wieder um 14 Uhr schließen. „Das bringt so natürlich nicht viel“, so Fillinger.

Für die einzelnen Projekte soll nun der im Dezember festgelegt­e Sperrverme­rk über 30 000 Euro aufgehoben werden, sodass die Bausteine zeitnah umgesetzt werden können. Das hat die Verwaltung einstimmig dem Gemeindera­t empfohlen.

 ?? FOTO: STADT TUTTLINGEN ?? Gähnende Leere in der Fußgängerz­one – das soll sich mit ein paar Aktionen bald ändern. ProTUT hat unter anderem Pläne für Ostern, sofern es die Coronasitu­ation denn zulässt.
FOTO: STADT TUTTLINGEN Gähnende Leere in der Fußgängerz­one – das soll sich mit ein paar Aktionen bald ändern. ProTUT hat unter anderem Pläne für Ostern, sofern es die Coronasitu­ation denn zulässt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany