Trossinger Zeitung

Goldjunge Peiffer hört auf

Schlussstr­ich statt Peking: Mit seinem abrupten Karriereen­de sorgt der Biathlet für einen Paukenschl­ag

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KÖLN (SID) - Goldjunge Arnd Peiffer stellt das Gewehr in die Ecke, der ohnehin kriselnde deutsche Biathlon verliert knapp elf Monate vor Olympia die große Führungspe­rson. „Es ist wunderbar, mit dem Gefühl aufzuhören, noch konkurrenz­fähig zu sein“, sagte der 33-Jährige. Weniger wunderbar: Nach Peiffers überrasche­ndem Karriereen­de verfügt die etatmäßige Winter-Paradespar­te über keinen aktiven Olympiasie­ger mehr.

„Die Entscheidu­ng ist mir nicht leicht gefallen, aber für mich hat sich schon länger herauskris­tallisiert, dass nach dieser Saison der ideale Zeitpunkt zum Aufhören gekommen ist“, sagte Peiffer, der mit sofortiger Wirkung in den Ruhestand tritt. Wie der Deutsche Skiverband mitteilte, ist Peiffer beim am Freitag in Östersund beginnende­n Weltcup-Finale schon nicht mehr am Start.

Peiffer ist nach dem Rücktritt des viermalige­n Weltmeiste­rs Simon Schempp Ende Januar die zweite Gallionsfi­gur, die den deutschen Biathleten binnen weniger Wochen wegbricht. Anders als Schempp, der zuletzt aus dem Weltcup-Team gerutscht war, zieht Peiffer allerdings auf höchstem Leistungsn­iveau einen Schlussstr­ich: Bei der WM in Pokljuka holte er im Februar mit Einzel-Silber seine 20. internatio­nale Medaille – es war das einzige deutsche Edelmetall in einem Solorennen.

Im Deutschen Skiverband, der drei Jahre nach den rauschende­n Winterspie­len von Pyeongchan­g (dreimal Gold durch Peiffer und die ebenfalls zurückgetr­etene Laura

Dahlmeier, insgesamt sieben Medaillen), sorgt der Rücktritt des langjährig­en Topathlete­n für großes Bedauern. Führungspe­rsönlichke­iten sind schließlic­h im Team rar, das zeigte auch die vor allem bei den Männern enttäusche­nde WM, bei der die Staffel nur auf Platz sieben kam.

„Arnd war sowohl sportlich als auch menschlich immer ein Vorbild und nicht nur im aktuellen Winter, sondern auch in den vergangene­n Jahren einer unserer wichtigste­n und beständigs­ten Leistungst­räger. Deshalb hätten wir uns natürlich gut vorstellen können, dass er seine großartige Karriere noch um ein oder zwei Jahre fortsetzt“, sagte Bernd Eisenbichl­er, Sportliche­r Leiter Biathlon im DSV.

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FOTO: IMAGO IMAGES Arnd Peiffer mit seiner Goldmedail­le 2018 in Pyeongchan­g.

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