Der historische fünfte Sieg bleibt aus
Nach vier Erfolgen in Folge scheitern die Wild Wings in München - Turnbull in Quarantäne
VILLINGEN-SCHWENNINGEN - Die Schwenninger Wild Wings haben nach vier Siegen in Folge in der DEL verpasst, den historischen fünften Erfolg zu landen. Am Dienstagabend verloren sie in München mit 1:2 (1:0, 0:1, 0:1).
Abwehrmann Emil Kristensen war nach vierwöchiger Pause wegen Schulterproblemen wieder an Bord. Für den wegen einer Oberkörperverletzung angeschlagenen Verteidiger Will Weber kam das Spiel doch noch zu früh. Überraschend stand auch Stürmer Travis Turnbull den Wild Wings nicht zur Verfügung. Der Kapitän musste nach einem positiven Coronatest in seinem privaten Umfeld vorsorglich in Quarantäne bleiben.
Bei München kehrte der wieder genesene Nationalverteidiger Konrad Abelthauser zurück. Abwehrmann Mathew Maione absolvierte seine erste Partie für den EHC Red Bull. Vor Spielbeginn gab es eine Gedenkminute für den nach dem Bundesligaklassiker Bayern München gegen Borussia Dortmund in der Allianz-Arena verstorbenen Münchner Sportfotografen Hans Rauchensteiner.
Chris Bourque besaß nach vier Minuten eine gute Einschusschance für die Gastgeber, Goalie Joacim Eriksson war aber auf dem Posten. Auch beim Schuss von Frank Mauer war die Fanghand des Schweden in Schwenninger Diensten zur Stelle. Die Münchner hatten erwartungsgemäß mehr vom Spiel. Die Wild Wings lauerten auf Konter. Troy Bourke kam zu einem solchen, scheiterte aber bei seinem Alleingang an Tormann Danny Aus den Birken. Dann für 18 Sekunden doppelte Überzahlspiel für die Neckarstädter. Topscorer Andreas Thuresson brach aber der Schläger und so war die Chance dahin. Bei fünf gegen fünf Feldspielern ging der Außenseiter in der Schlussminute des ersten Drittels dennoch in Front. Bourke verlud Aus den Birken mit seinem neunten
Saisontor.
Zu Beginn des zweiten Drittels vergab Tylor Spink in Überzahl die Chance auf das 2:0 für Schwenningen. Alexander Weiß brachte die Scheibe ebenfalls nicht an Aus den Birken vorbei. Dann wurde David Cerny von Zach Redmond vor dem gegnerischen Tor gehakt. Nicht der gefoulte selbst, wie es eigentlich im Eishockey üblich ist, führte den Penalty durch, sondern Jamie MacQueen. Der war aber mit seiner Variante, statt zu tricksen einen hammerharten Schlagschuss abzuziehen, nicht erfolgreich, Aus den Birken parierte. Dann übernahm der EHC Red Bull das Zepter. Der dreifache deutsche Meister drückte mal so richtig aufs Gaspedal. Die Gäste wurden in ihr Verteidigungsdrittel hineingedrängt. Das Spiel hieß nun München gegen Eriksson. Der Goalie hielt glänzend. Dennoch brauchte es ausgerechnet einen Fehler des Schwenninger Torwartes, damit der Favorit den Ausgleich schaffte. Eriksson fuhr hinter seinen eigenen Kasten, um den Puck zu spielen, stolperte dabei und John Jason Peterka hatte keine Mühe das 1:1 zu markieren. „Wir spielen gut und wollen unbedingt die drei Punkte“, machte SERC-Torschütze Bourke in der zweiten Drittelpause noch eine Kampfansage.
Doch die Bayern münzten einen sehenswerten Angriff Mitte des dritten Drittels in ihre Führung um. Frank Mauer und Justin Schütz hatten flüssig kombiniert, Abeltshauser schloss mit seinem ersten Saisontor erfolgreich ab. Schwenningen war bemüht auszugleichen, oftmals kamen die Pässe aber nicht an. Am Ende
nahmen die Gäste eine Auszeit und den Torwart vom Eis. Doch es passierte nichts mehr. Im vierten Saisonduell mit München zog Schwenningen zum vierten Mal den Kürzeren. Damit verpassten die Wild Wings auch, ihren eigenen Rekord aus dem Jahre 2015 mit fünf Siegen in Folge einzustellen. Die Wild Wings treffen am Sonntag in Köln auf den ersten Gegner der Nordgruppe, die Kölner Haie.