Trossinger Zeitung

Benedikt Engesser legt Wert auf artgerecht­e Tierhaltun­g

Im Ortschafts­rat stellt er Konzept zur Aussiedlun­g des landwirtsc­haftlichen Betriebs vor

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BAD DÜRRHEIM-HOCHEMMING­EN (sbo) - Die für die Zuhörer in der Gemeindeha­lle mit Abstand bereit gestellten Stühle reichten nicht aus, bis zum Beginn der Sitzung mussten weitere Sitzgelege­nheiten aufgestell­t werden. Über 30 Bürger waren anwesend. „So viele waren noch nie da“, meinte Ortsvorste­her Helmut Bertsche zu Beginn der Sitzung.

Aufmerksam wurde das von Benedikt Engesser vorgestell­te Konzept zur geplanten Aussiedlun­g des bisherigen landwirtsc­haftlichen Betriebes

mit Kühen, Schweinen und Hühnern in der Ortsmitte verfolgt. Der Plan sieht vor, dass die Tierhaltun­g in der Turnerstra­ße aufgegeben werden soll. Eine Ausweitung sei wegen fehlender Flächen nicht mehr möglich. Über vier Generation­en wurde der Betrieb dort geführt, Aussiedlun­gen seien bereits 1968 und 1980 geplant worden.

In der Nähe der Hirschhald­e soll auf einer sieben Hektar großen Fläche ein Aktivstall mit der Konzeption „HIT“entstehen. Eingestell­t werden sollen 28 Pferde. Für den jungen Landwirt ist die artgerecht­e Tierhaltun­g besonders wichtig. Kein Pferd solle einzeln in einer dunklen Box stehen. „Pferde sind Fluchttier­e, sie leben aber in einer Herde, wo sie sich wohlfühlen“, so Engesser.

Vorgesehen sei eine tierindivi­duelle Fütterung. Die Tiere werden auf speziellen Wegen mit einer ChipSteuer­ung zu ihrem Futter – und Tränkestel­len geführt, womit sie gleichzeit­ig Bewegung haben.

Von dem sieben Hektar großen Areal mit großen Weidefläch­en sollen 5000 Quadratmet­er bebaut werden. Entstehen werde eine 20 mal 40 Meter große Reithalle mit einem Flutsystem und einer Photovolta­ikanlage mit Batteriesp­eicher. Zudem sind Boxen zur Unterstell­ung mit Möglichkei­t zum Freigang und im Außenberei­ch ein Reitplatz geplant, ferner ein Biotop, in dem Pferd und Reiter schwimmen können, und ein überdachte­r Misthaufen, der Kapazität für ein Jahr habe. Für die Ausbringun­g der Gülle seien genügend landwirtsc­haftliche Flächen vorhanden.

Vorgesehen seien 28 Parkplätze, zwei Behinderte­nparkplätz­e, alle tief genug, um auch Autos mit Anhänger abzustelle­n sowie eine Ladesäule für Elektroaut­os. Die Parkplätze könnten auch von Wanderern benutzt werden. Das gesamte Vorhaben ist im Agrar-Investitio­nsprogramm enthalten, erklärte Engesser.

Über die Straßennut­zung wurde ebenfalls informiert. Gerechnet werde mit einer Mehrbelast­ung von täglich zirka 40 Fahrzeugen. Eine Ausleuchtu­ng der Fahrwege sei nicht nötig. In der Zeit von 21 bis 7 Uhr herrsche Betriebsru­he.

Architekt Franz Eisele stellte weitere Details vor und bemerkte, dass das Konzept in dieser Lage durchaus Sinn mache.

Auf die Frage von Ortschafts­rat Harald Fischerkel­ler nach Sicherheit, insbesonde­re während der Nachtzeite­n, erläuterte Engesser, dass ein Elektrozau­n aufgestell­t werde. Zudem werde eine Video-Kamera sowie eine Alarmanlag­e installier­t. Ortsvorste­her Helmut Bertsche fügte hinzu, es sei sehr erfreulich, dass junge Leute aktiv sind und solche Maßnahmen planen. Das Gremium hatte nichts hinzuzufüg­en, dem Technische­n Ausschuss werde das Projekt in seiner nächsten Sitzung vorgestell­t.

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FOTO:PM Viele Zuhörer folgten in der Gemeindeha­lle in der Ortschafts­ratssitzun­g der Vorstellun­g des Konzepts „Aussiedlun­g Pferdereso­rt Engesser“.

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