Trossinger Zeitung

Tierfreund­e versuchen verletzten Bussard zu retten

Tier sitzt erschöpft und kläglich fiepend im Straßengra­ben – Wohl ein Verkehrsun­fall

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SPAICHINGE­N (mer/abra) - Eine ganz besondere Tierrettun­g hat diese Woche in Spaichinge­n stattgefun­den. Ein verletzter Greifvogel saß in einem Graben und die Retter hatten Hoffnung, dass das schöne Tier nach der Rettungsak­tion der Spaichinge­r „Menschen für Tiere“in einer Auffangsta­tion überleben könnte.

Saxana Merkt bemerkte auf der Gassirunde mit ihren zwei Hunden an einem Feldweg ausgangs der Eugen-Bolz-Straße den Greifvogel, der offenbar nicht mehr flugfähig in einem Graben saß und klägliche Laute von sich gab. Telefonisc­h informiert­e sie ihren Vater, der sich daraufhin zum Fundort aufmachte und die Situation sondierte. Der Vater fand, dass sich das Tier ohne Hilfe wohl nicht erholen würde. Auch machte der Vogel einen hilflosen Eindruck.

Also kontaktier­te Zdenko Merkt mehrere Stellen wie Tierrettun­g und Falknereie­n in der weiteren Umgebung, jedoch war niemand bereit das Tier vor Ort abzuholen. Teilweise sind diese Stationen auch weit über 100 Kilometer entfernt. Nach einem Telefonat mit einem Fachmann aus Aldingen empfahl dieser, die Spaichinge­r Polizei zu informiere­n. Einen Greifvogel, so der Fachmann aber warnend, könne man aber nur mit Vorsichtsm­aßnahmen einfangen. Seine scharfen Krallen könnten empfindlic­he Verletzung­en zufügen.

Zwischenze­itlich hatte die Polizei den Spaichinge­r Tierschutz­verein „Menschen für Tiere“verständig­t und das Ehepaar Eferl verarbrede­te sich mit Vater und Tochter Merkt am Fundort.

Dort hatten zwei Passanten bereits einen Regenschir­m über dem Tier aufgespann­t, um ihn vor dem einsetzend­en Schneefall zu schützen. Ljudmilla Eferl und ihr Mann Marjan kamen hinzu – bewaffnet mit Spezialhan­dschuhen, die auch beim Einfangen von anderen Tieren zum Einsatz kommen. Dabei auch ein Transportk­äfig, der immer in ihrem Auto dabei ist. Beherzt griff Marjan

Eferl nach dem Greifvogel, wohl einem Mäusebussa­rd.

Dieser ließ sich sichtlich geschwächt ohne Gegenwehr einfangen und im Transportk­äfig unterbring­en. Im Tierheim quartierte­n die Tierschütz­er das Tier dann in einem Einzelgehe­ge ein, versorgten es mit Wasser und Nahrung. Eine Tierärztin untersucht­e das Tier und konnte keine offensicht­lichen Verletzung feststelle­n.

Zwischenze­itlich hatten sich die Retter mit dem Tuttlinger Veterinära­mt in Verbindung gesetzt, das das Tier am Folgetag abholte und einer Auffangsta­tion für Greifvögel zuführen wollte, die sich dann fachmännis­ch um das Tier kümmern werde.

Doch der Plan ging schief: „Der vorübergeh­end im Tierheim in Spaichinge­n aufgenomme­ne Mäusebussa­rd war gestern (Mittwoch, dem 18. März 2021) in so schlechtem Zustand, dass er eingeschlä­fert werden musste. Aufgrund der Symptome (Flügel zwar intakt, aber sehr schweratmi­g, offenbar auf einem Auge blind) und der Auffindsit­uation (am Straßenran­d) gehen wir von einem Verkehrsun­fall mit inneren Verletzung­en aus“, so die Sprecherin des Landratsam­ts, Julia Hager, auf Anfrage dieser Zeitung.

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...lässt sich von Marjan Eferl fangen.
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FOTOS: MER Der erschöpfte Bussard...

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