Trossinger Zeitung

Jetzt ist das Wahlergebn­is abgesegnet

Der Kreiswahla­usschuss lässt neun Stimmen doch gelten - Nur minimale Korrekture­n

- Von Ingeborg Wagner

LANDKREIS TUTTLINGEN - Die Landtagswa­hl 2021 war nicht nur in einer Hinsicht ungewöhnli­ch, wie Harald Bächle, der Leiter des Kommunalam­ts im Landratsam­t Tuttlingen, feststellt­e. Neben den besonderen Herausford­erungen durch Corona gab es mit dem Wahlmanage­r auch ein neues Programm. Letztlich wurde gut gearbeitet: Um gerade mal neun Stimmen korrigiert­e der Kreiswahla­usschuss das Schnellerg­ebnis vom 14. März.

Diese Korrekture­n – teilweise wurden ungültige Stimmen doch als gültig gewertet, dann gab es geringfügi­ge statistisc­he Fehler bei den Briefwähle­rn – sind so marginal, dass sie noch nicht einmal die Prozentzah­len hinter dem Komma der Kandidaten verändern.

73 578 Stimmen wurden im Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschi­ngen abgegeben. Nur ein Prozent – 742 Stimmen – war ungültig. Die Wahlbeteil­igung lag bei 60,2 Prozent. Bei der Landtagswa­hl vor fünf Jahren waren im Kreis Tuttlingen und in den drei Städten aus dem Schwarzwal­d-BaarKreis, die zum Wahlkreis gehören, noch 68,8 Prozent der Bürger wählen gegangen. Macht ein Minus von 8,6 Prozent.

Durch die Corona-Pandemie wurden die Urnenwahlb­ezirke „herunterge­kürzt“, wie Bächle in der Sitzung des Kreiswahla­usschusses am Donnerstag sagte – von 140 auf 119 in den insgesamt 38 Städten und Gemeinden. Dagegen wurde bei den Briefwahlb­ezirken aufgestock­t – und zwar von 33 auf 57. Tatsächlic­h hat sich die Zahl der Briefwähle­r stark gesteigert. Bächle nennt einen Anstieg von 17,9 (2016) auf nun 52,8 Prozent. Er sagt aber auch, „dass wir uns teilweise auf noch mehr Briefwähle­r eingestell­t hatten“.

Spannend war die Frage, wie sich der Anteil der Urnenwahlg­änger und die der Briefwähle­r in den kleinsten Gemeinden darstellen wird. Denn sollte es weniger als 50 Präsenzwäh­ler geben, müsste aufgrund der Wahrung des Wahlgeheim­nisses deren Stimmen mit einem anderen Bezirk zusammenge­legt werden. „Das hat uns im Vorfeld Sorge bereitet“, sagte Bächle in der Sitzung. Am frühen

Wahlsonnta­gnachmitta­g stand dann fest, dass dieses Szenario nirgends eingetrete­n war.

Beim neuen Wahlprogra­mm hatte sich der Landkreis für den Wahlmanage­r entschiede­n, der über das KomTool. munale Rechenzent­rum eingesetzt wurde – „eine komplett neue Geschichte, eine Cloud-Lösung“, sprach der Amtsleiter die Vorteile aus seiner Sicht an. 19 von 38 Städten und Gemeinden im Wahlkreis nutzen dieses

Um Pannen zu umgehen, seien im Vorfeld zwei Testläufe absolviert worden. „Das war am Wahlabend eine entspannte Geschichte“, so Bächle. Recht aufwändig gestaltete sich aber das Einpflegen der Ergebnisse, die nicht über den Wahlmanage­r reinkamen. Vor allem kleinere Kommunen seien aus Kostengrün­den nicht dabei. Für die Bundestags­wahl im September hofft das Landratsam­t, dass weitere Gemeinden einsteigen werden.

Landrat Stefan Bär, der am Wahlabend „als Beobachter“die Ergebnisse online verfolgte, fand die Echtzeitau­szählung sehr gelungen. Allerdings war es Interessie­rten über die Landkreis-Homepage zeitweise nicht möglich, die Daten abzurufen.

Bär: „Wenn die Kinderkran­kheiten ausgemerzt werden, dann könnte das in Zukunft echt Spaß machen.“

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FOTO: BERND WEISSBROD 74328 Menschen im Wahlkreis Tuttlingen-Donaueschi­ngen haben am 14. März gewählt.

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