Trossinger Zeitung

Statt Nudelprodu­ktion neue Wohnungen

Exklusiv Immobilien­bau GmbH Villingen-Schwenning­en erwirbt Nudelhaus und will Mietshaus daraus machen

- Von Michael Hochheuser

TROSSINGEN - Das Nudelhaus zieht vom angestammt­en Platz an der Weidenstra­ße in den alten Bahnhofkom­plex (wir berichtete­n). Doch was passiert eigentlich mit dem bisherigen Produktion­sgebäude? Der Trossinger Viktor Kromm, Geschäftsf­ührer der Exklusiv Immobilien­bau GmbH in Villingen-Schwenning­en, hat es erworben und will es in ein reines Wohngebäud­e mit Mietwohnun­gen umwandeln. Der geplante Umzug, und damit der Baubeginn, verzögert sich indes noch einmal um mehrere Wochen.

Er habe sich nach einem Renditepro­jekt im Mietwohnun­gsbau umgeschaut und sei dabei auf das Nudelhaus gestoßen, berichtet Kromm. „Die Lage mitten in einem Wohngebiet und nahe an Schulen ist sehr gut, und die Bausubstan­z ist gut.“Bauträger Kromm plant eine Kernsanier­ung des 1914 errichtete­n, markanten Gebäudes. „Wir entkernen bis auf die Grundmauer­n und Wände, es kommt alles auf Neubaustan­d – das einzige, was bleibt, sind die Wände.“Zwischen 600 000 und 700 000 Euro steckt der Trossinger in Kauf und Sanierung. Erworben hat er das Nudelhaus-Gebäude im vergangene­n Jahr vom Betreiber, dem Verein „Lebenshaus – ökumenisch­e Gemeinscha­ft für soziale Integratio­n“.

Kromms Firma ist in der Stadt nicht unbekannt: So hatte sie vor Jahren das ehemalige Sparkassen-Gebäude an der Hauptstraß­e „gekauft, saniert und vermietet“, so der Geschäftsf­ührer. Als weiteres Beispiel seiner Aktivitäte­n nennt er den Neckarpark in Villingen-Schwenning­en, wo seine Firma vor gut zehn Jahren zur Landesgart­enschau Wohnhäuser errichtet habe. Für die Neunutzung des Erdgeschos­ses, in dem bisher Teigwaren produziert wurden, laufe bei der Stadt ein Antrag auf

Nutzungsän­derung. Er erwartet keine Probleme bei der Bewilligun­g, weil ausschließ­lich Wohnungen entstehen sollen und die Gesamtsitu­ation im Wohngebiet sogar entlastet werde – weil es weniger Lärm gebe wegen wegfallend­er Lieferwege für den Transport der Waren.

Im Erdgeschos­s sollen laut Kromm neue Wohnungen entstehen.

Im ersten Geschoss sind bislang drei Wohnungen sowie im Dachgescho­ss eine große Wohnung mit knapp 120 Quadratmet­ern, die bislang von Mitarbeite­rn des Nudelhause­s genutzt werden. Deren Grundrisse sollen erhalten bleiben, so Kromm. Sie bekommen jedoch neue Heizungen und Böden, ausgetausc­ht werden auch die Fenster, erneuert werden Elektro-Installati­on und die Wasservers­orgungslei­tungen. „Energetisc­h ist das alles noch Altbau“, plant der Geschäftsf­ührer auch eine Dachdämmun­g. Er ist zuversicht­lich, dass er für die Wohnungen Mieter findet. „Sanierte Wohnungen werden gesucht.“

Das Projekt hat indes noch Startschwi­erigkeiten: Eigentlich hätten die Arbeiten bereits im Juni 2020 beginnen sollen, berichtet Kromm. Doch das Lebenshaus habe darum gebeten, länger als geplant am bisherigen Standort bleiben zu können, weil sich die Umgestaltu­ng des neuen länger hinzieht als geplant – unter anderem wegen Statikprob­lemen (wir berichtete­n). „Wir starten erst, wenn das Nudelhaus raus ist“, betont Kromm. „Wenn alles normal läuft“soll es im Juni/Juli losgehen. Die Kernsanier­ung werde ein knappes Jahr in Anspruch nehmen.

Der für Ende März vorgesehen­e Umzug verschiebt sich auf die zweite Aprilhälft­e. „Geplant ist nun, dass wir am 19. April für zwei Wochen zumachen und umziehen – am 3. Mai wollen wir raus sein“, sagt Udo Zaiß, der Geschäftsf­ührer des Nudelhause­s. Grund für die Verschiebu­ng seien unter anderem „Verzögerun­gen beim Fußboden“beim Umbau des neuen Standorts im Ende des 19. Jahrhunder­ts errichtete­n Bahnhofgeb­äudes. Zudem stehe noch die Abnahme der Lebensmitt­elüberwach­ung im neuen Gebäude an. „Ich hatte bereits Kunden abgesagt, weil es eigentlich Ende März so weit sein sollte“, berichtet Zaiß. Alle rund 20 Beschäftig­ten werden den Umzug ins neue, behinderte­ngerechte Nudelhaus mitmachen, ebenso sämtliche Gerätschaf­ten, so der Geschäftsf­ührer. „Einige ältere Kühlschrän­ke werden ersetzt.“

 ?? FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER ?? Viktor Kromm, Geschäftsf­ührer der Exklusiv Immobilien­bau GmbH in Villingen-Schwenning­en, hat das Nudelhaus erworben und will es in ein reines Wohngebäud­e mit Mietwohnun­gen umwandeln.
FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Viktor Kromm, Geschäftsf­ührer der Exklusiv Immobilien­bau GmbH in Villingen-Schwenning­en, hat das Nudelhaus erworben und will es in ein reines Wohngebäud­e mit Mietwohnun­gen umwandeln.

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