Test endet zwei Mal mit häuslicher Quarantäne
In VS nehmen 218 Menschen erstmaliges Angebot der kostenfreien Corona-Testreihe wahr
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (sbo) - Für zwei Personen hat die von der Stadt erstmals kostenlos angebotene Corona-Testreihe nach Tübinger Vorbild in der häuslichen Quarantäne geendet. Sowohl in Villingen als auch in Schwenningen wurde am Samstag jeweils ein positives Ergebnis ermittelt.
Die ehrenamtlichen Tester der beiden Feuerwehrabteilungen führten binnen sechs Stunden bei 218 Menschen – der jüngste sechs Jahre alt – im Carl-Haag-Saal (88) in Schwenningen und im Theater am Ring (130) in Villingen den Nasenabstrich durch. Die meisten konnten nach einer Wartezeit von 15 Minuten beruhigt von dannen ziehen und können am nächsten Samstag wiederkommen.
Sukzessive soll das Testangebot ausgebaut und schließlich täglich gemacht werden, sagt Christian Greideweis vom Amt für Brand- und Zivilschutz, der die Testungen in Villingen koordinierte. Voraussetzung dafür ist indes, dass sich auf die von der Stadt auf der Homepage www.villingen-schwenningen.de gerade ausgeschriebenen Stellen für geringfügig Beschäftigte genug Menschen melden, die sich einer rund vierstündigen Schulung unterziehen und danach testen dürfen. Medizinische Vorbildungen seien dafür nicht notwendig, so Greideweis, „lediglich etwas Feingefühl“.
Getestet wurden am Samstag all jene, die sich zuvor einen OnlineTermin hatten geben lassen, etwa ein Drittel aller, aber auch die, die ohne Anmeldung kamen. Dennoch entstanden keine Warteschlangen, es herrschte eine entspannte Atmosphäre. Stefan Nierholz und Georg Zimmer von der Freiwilligen Feuerwehr Villingen, ausgebildete Tester der ersten Schicht und unterstützt von Manuela Möhwald und Lars Beier, erledigten drei Stunden lang ihren ehrenamtlichen Dienst in voller Schutzmontur – mit Ganzkörperanzug, Schutzbrille, Maske und Gummihandschuhen.
„Da schwitzt man schon ordentlich“, gab Georg Zimmer zu. Er führte das Stäbchen tief in ein Nasenloch, drehte es einige Male herum, bis beim Testling „die Kontrollträne“ins Auge schoss und strich das entnommene Sekret schließlich auf die Testfläche. Der erste Strich beweist, dass der Test funktioniert, ein zweiter sollte indes nicht erscheinen. Die Getesteten nahmen im Wartebereich Platz, bis das Ergebnis vorlag. Georg Zimmer reinigte den Testplatz akribisch, bevor die nächste Person Platz nehmen konnte.
Den Auftakt des städtischen Testangebotes nahm am Samstag auch Oberbürgermeister Jürgen Roth in Augenschein. Er hofft, dass die Bürger damit der Normalität ein Stückchen näher kommen, vor allem, wenn das Angebot demnächst täglich gemacht werden kann. Den Antrag an Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha, sich wie in Tübingen per App als negativ getestet ausweisen und damit 24 Stunden lang Restaurants und öffentliche Einrichtungen besuchen zu dürfen, habe er auf den Weg gebracht, sagte Roth.
Angesichts der wieder steigenden Infektionszahlen mache er sich für eine Zusage zwar wenig Hoffnung, sehe diesen Weg aber auch bei einer
Inzidenz von über 60 als gangbar. Parallel dazu nimmt das städtische Personal am Feldversuch eines Herstellers teil, der Corona-Riechtests per App anbieten will, die den Abstrichtest ergänzen sollen. Täglich erwartet werden außerdem die sogenannten „Popeltests“für die Schulen.
Zurück zu den am Samstag positiv auf Covid-19-Getesteten: Die Betroffenen wurden umgehend nach Hause geschickt, ihr Testergebnis dem Gesundheitsamt gemeldet, das weitere Schritte anordnet. Das Einhalten der Quarantäne überwacht das städtische Ordnungsamt. Bislang, so Roth, seien Verstöße dagegen in Villingen-Schwenningen nicht bekannt geworden.