Trossinger Zeitung

Mehr Platz für Industrie im Gewerbepar­k Take-Off

Landebahn wird anders eingestuft, das bringt Fläche – Hat das auch Auswirkung­en auf das Southside-Festival?

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NEUHAUSEN OB ECK (schn/lise) Es ist eine Änderung, die dem TakeOff-Gewerbepar­k insgesamt gut 14 Hektar mehr Fläche verschafft: Die Landebahn des Flugplatze­s soll künftig anders eingestuft werden. Für den Flugverkeh­r ändert sich dadurch wenig – auch wenn die Flächen in Zukunft bebaut werden sollten. Anders könnte das für das Southside-Festival aussehen.

Seit mehr als 20 Jahren gilt im Take-Off-Gewerbepar­k in Neuhausen ob Eck der sogenannte Landebahnb­ezugscode 3B. Konkret bedeutet das, dass unter anderem ein sogenannte­r Hindernisf­reibereich von je 75 Metern von der Landebahna­chse aus freigehalt­en werden muss. Auch die Neigung der An- und Abflugfläc­hen sowie die seitliche Übergangsf­läche ist bei dem Code 3B geregelt. Bisher betrugen die notwendige­n Sicherheit­sbereiche des Flughafens 150 Meter im Norden und 75 Meter im Südbereich.

Vermutlich, weil man im Jahr 1998 noch nicht genau abschätzen konnte, wie sich die Lage entwickelt, sei damals die größere Einstufung gewählt worden, schildert Heike Reitze, Geschäftsf­ührerin des Gewerbepar­ks Take-Off, auf Nachfrage. „Diese Größe brauchen wir gar nicht“, sagt sie. „Für den Betrieb, wie wir ihn jetzt haben, reicht die andere Einstufung aus.“Momentan wird nach Sichtflugr­egeln gestartet und gelandet. Aber auch für das geplante GPS-Verfahren, das den Vorteil bietet, dass auch bei schlechten Sichtverhä­ltnissen gelandet werden kann, sei die neue Einstufung ausreichen­d.

Statt 3B wird die Landebahn nun unter dem Code 2B geführt. Statt 75 Metern ist nun noch ein Hindernisf­reibereich von 40 Metern vorgeschri­eben. Und auch die anderen Parameter ändern sich entspreche­nd. Statt einer Neigung von 1:30 – nach 30 Metern ein Meter Höhe – bei den An- und Abflugfläc­hen beträgt diese nun noch 1:25.

Durch diese punktuelle Änderung des Flächennut­zungsplans, die seitens der Verwaltung­sgemeinsch­aft Tuttlingen jüngst verabschie­det wurde, vergrößert sich das Gewerbeund Industrieg­ebiet um 3,4 Hektar im Süden und knapp elf Hektar im Norden. Vor allem der Nordteil sei dann besser bebaubar, hieß es bei der entspreche­nden Sitzung. Bis dann tatsächlic­h gebaut wird, „geht nochmal einiges an Zeit ins Land“, sagt Reitze. Zum einen seien mit der Änderung des Flächennut­zugsplans erst einmal die rechtliche­n Rahmenbedi­ngungen für eine Bebauungsp­lananpassu­ng geschaffen worden. Zum anderen müsse der Baugrund dann erst noch erschlosse­n werden.

Im Bereich des Flugplatze­s findet im Juni normalerwe­ise auch das Southside-Festival statt. Nach zwei coronabedi­ngten Absagen steht der Termin für das kommende Jahr bereits fest. Was bedeutet diese Änderung nun also für die Großverans­taltung? Noch gibt es Verträge bis 2025. „Das Festival wird man noch eine Weile so durchführe­n können“, sagt Reitze. Klar sei aber auch: „Jeder Kauf im Gewerbepar­k schränkt etwas ein.“Teils könne dies aber mit Flächen außerhalb kompensier­t werden. Was die Zukunft angehe, „muss man abwarten“.

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