„Ich freue mich riesig auf die Aufgaben“
Kolbingens künftiger Bürgermeister über den Wahlkampf, den Wahlabend und die anstehende Amtseinführung
KOLBINGEN - Seit Sonntagabend steht fest: Christian Abert wird Kolbingens neuer Bürgermeister. Im Gespräch mit Redakteurin Alena Ehrlich erzählt er, wie er das Wahlergebnis aufgenommen hat und ob es bereits einen Termin für die Amtseinsetzung gibt.
Herr Abert, Sie sind mit einem eindeutigen Ergebnis von 81,1 Prozent zu Kolbingens neuem Bürgermeister gewählt worden. Haben Sie das schon verdaut?
Nein, das habe ich tatsächlich noch nicht. Natürlich war der gestrige Abend insgesamt sehr toll. Das war ein überragendes Ergebnis – nicht nur die Zustimmung zu meiner Person. Auch die Wahlbeteiligung mit über 80 Prozent zeigt, wie wichtig die Wahl den Kolbingern war. Ich denke, dass das noch ein bis zwei Tage dauert, bis ich das alles verarbeitet habe. Aber ich freue mich jetzt riesig auf die Aufgaben, die da auf mich zukommen werden.
Wie haben Sie den restlichen Wahlabend am Sonntag noch verbracht? Durch Corona ist leider alles etwas eingeschränkt. Aber ich habe noch einige kurze Gespräche mit Gemeinderäten und Bürgern in Kolbingen führen können. Und dann bin ich mit meiner Frau nach Hause gefahren, da war meine Schwiegermutter und hat auf die Kinder aufgepasst. Mit ihr haben wir noch auf einen Sekt angestoßen. Mein Sohn war auch noch wach, der hat auch noch ein bisschen mitgefeiert. Und am Montag ging es dann zu meinen Eltern. Da müssen wir die Feierei ein bisschen aufteilen.
Hinter ihnen liegen nun mehrere Wochen Wahlkampf. Wie haben Sie diesen erlebt?
Es war sicherlich kein üblicher Wahlkampf. Corona hat uns da allen die Möglichkeiten etwas eingeschränkt. Es war so, dass ich von Anfang an keine Veranstaltung anbieten wollte, bei der sich große Menschenansammlungen bilden können. Das hat dazu geführt, dass ich ganz viele persönliche Gespräche geführt habe per Video und Telefon, und im Rahmen des Möglichen auch vor Ort. Das hatte den Vorteil, dass ich Kolbingen viel besser und detaillierter kennenlernen durfte, als es bei einer Gruppenveranstaltungen der Fall ist.
Durch die Wahl zum Bürgermeister wird sich für Sie und Ihre Familie sicherlich viel verändern.
Welche Vorbereitungen stehen für Sie nun an?
Am Montag habe ich erst einmal gefeiert, das gebe ich ganz offen zu (lacht). Ich werde jetzt aber auch das Gespräch mit meinem derzeitigen Arbeitgeber führen. Da werde ich mit meinem Chef die Situation besprechen, sodass es passt – sowohl für den Arbeitgeber als auch für die Gemeinde, damit es nicht allzu lange dauert, bis ich anfangen kann. Ich möchte jetzt natürlich loslegen. Aber ich möchte auch die Projekte, die ich auf meiner jetzigen Arbeitsstelle habe noch zu einem guten Ende bringen. Da habe ich ja auch eine gewisse Verantwortung. Das dauert jetzt einfach ein paar Tage.
Wie wird ihr neues Amt sich auf Ihre kommunalpolitische Arbeit in der Gemeinde Immendingen auswirken?
Im ersten Schritt ändert sich erstmal nichts. Ich werde mein Gemeinderatsmandat in Immendingen nach wie vor ausüben. Sobald ich als Bürgermeister in Kolbingen eingesetzt bin, muss man schauen, ob beide Ämter vereinbar sind oder nicht.
Sie sagten bereits, Sie können es kaum erwarten, endlich loszulegen. Gibt es denn schon einen Termin für die Amtseinsetzung? Nein, den gibt es bisher noch nicht. Meine Kündigungsfrist sind nur vier Wochen zum Monatsende, das heißt, theoretisch könnte ich zum 1. Mai anfangen. Ich halte aber den 1. Juni für ein realistischeres Startdatum, vielleicht auch zwei Wochen früher, es muss ja nicht immer unbedingt der Monatserste sein. Das wird sich jetzt diese Woche noch entscheiden.