Schritt für Schritt zum Lückenschluss
Planungen für die Erweiterung der B 523 sollen bis Ende 2022 abgeschlossen sein
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (mae) - Eines der größten Verkehrsprojekte im Schwarzwald-BaarKreis in den kommenden Jahren nimmt weiter Formen an. Die Planungen für die Ortsumfahrung von Villingen-Schwenningen kommen voran und sollen Ende 2022 beendet sein. Bis dahin gibt es noch viel zu klären.
Für die Weiterführung der Bundesstraße 523 bis zur Bundesstraße 33 als Nordumfahrung von VillingenSchwenningen – der so genannte Lückenschluss – gibt es nun einen ersten grob abgesteckten Zeitplan. So wird eine Vorzugsvariante für Ende 2022 erwartet. Klar ist für alle Beteiligten: Das gemeinsame Ziel ist eine leistungsfähige Verbindung zwischen der A 81 und der B 33.
Bei einer Videokonferenz am Donnerstag informierten Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer und die Straßenplaner des Regierungspräsidiums Freiburg (RP) Vertreter der Region über die Fortschritte bei der Planung des Lückenschlusses der B 523 zur B 33. An dem Gespräch nahmen laut einer Pressemitteilung des Regierungspräsizudiums (RP) Freiburg für die „Interessengemeinschaft (IG) Lückenschluss“Landrat Sven Hinterseh, Oberbürgermeister Jürgen Roth (Villingen-Schwenningen), Bürgermeister Michael Rieger (St. Georgen) und Thomas Albiez, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, teil.
Gegenstand des Gesprächs war insbesondere die Funktion der B 523, die künftig nicht nur als Ortsumfahrung von Villingen-Schwenningen, sondern im Verkehrsnetz als leistungsfähige Verbindung zwischen der A 81 und der B 33 dienen soll. Das sei das übergeordnete Ziel der Planung und auch Interesse der Region, heißt es aus dem RP. Der überörtliche Verkehr soll in Zukunft zügig an Villingen vorbei in Richtung St. Georgen und Triberg fahren können. Bislang fließt der Verkehr durch das Gewerbegebiet Neuer Markt zum
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Nordring. Dieser ist aber vor allem zu den Spitzenzeiten stark belastet, weswegen die Stadt zwischenzeitlich an eine Erweiterung gedacht hatte. Die Planungen wurden jedoch verworfen – befürchtet worden war, dass ein Ausbau des Nordrings die Fortführung der Planungen zum Lückenschluss gefährden könnte.
Aktuell läuft beim Regierungspräsidium die Vorplanung, im Rahmen derer mit umfangreichen Umwelt-, Verkehrs- und Variantenuntersuchungen eine Vorzugsvariante entwickelt wird. Diese legt als erster großer Meilenstein im Projekt fest, wie die künftige Straßen- und Verkehrsführung genau gestaltet werden soll. Einen ersten Entwurf aus dem Jahr 2013 gibt es bereits – dieser basiert auf der gemeldeten Trasse zum Bundesverkehrswegeplan. Auf dieser Grundlage soll nun die weitere Planung vorangetrieben werden. Wie das RP erklärt, kann aber erst mit der Zustimmung des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg und des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur in der anschließenden Projektphase die konkreten Entwürfe ausgearbeitet werden. Ausgangspunkt ist laut Pressemitteilung der westliche Anknüpfungspunkt an die B 33 in der Höhe des Mönchsees, von dem der
Verkehr künftig direkt zur B 523 fließen soll.
Neben der Verkehrsführung der B 33 in die B 523 sollen von den Planern auch die übrigen Belange berücksichtigt werden. Dabei sei beispielsweise auch die Anbindung des südlich weiterführenden Abschnitts der B 33 (also an Villingen vorbei in Richtung Bad Dürrheim) zu klären, da dieser laut RP künftig untergeordnet wäre. Zudem legen die Planer großen Wert darauf, den sensiblen Mönchsee, der sich unmittelbar im Bereich der Einmündung befindet, möglichst optimal zu schonen. Anschließend sollen die weiteren Einmündungen auf die B 523 geklärt werden. Die Fachleute des Regierungspräsidiums betonten, dass dabei keine grundsätzlichen Denkverbote bestünden, sondern auch untersucht werde, welche Knotenpunkte zusammengefasst werden oder entfallen können, um eine gute Verbindungsfunktion des Lückenschlusses zu ermöglichen. Bislang war ein Knotenpunkt an der Landstraße in Richtung Obereschach geplant. Abhängig von den Planungen soll auch darüber entschieden werden, wie zukünftig der Unfallschwerpunkt an der Kreuzung zum Außenring und der Straße in Richtung Nordstetten entschärft werden kann.
Miteingebunden in die Planungen werden auch weitere Randbedingungen – genannt wird hier unter anderem der Bereich der alten Ziegelei im Gebiet Vockenhausen, wo der Naturschutz eine besondere Rolle spiele. Die Träger öffentlicher Belange sollen zudem in Kürze in die umwelttechnischen Untersuchungen eingebunden werden.
Mit dem Abschluss der derzeit laufenden verkehrlichen Untersuchungen wird laut Pressemitteilung gegen Ende 2021 gerechnet. Auf dieser Grundlage soll voraussichtlich Anfang 2022 eine erste Projektinformation der betroffenen Gemeinderäte sowie des Kreistags erfolgen. Die gesamte Vorplanung einschließlich der Vorzugsvariante soll dann bis Ende 2022 abgeschlossen sein und den Ministerien zur Genehmigung vorgelegt werden.
Sobald diese erteilt ist, wird eine öffentliche Veranstaltung geplant, um die gesamte Planung auch den Bürgern im Detail vorzustellen. Die B 523 Ortsumfahrung VillingenSchwenningen ist im aktuellen Bundesverkehrswegeplan 2030 im vordringlichen Bedarf mit voraussichtlichen Gesamtkosten von 25,9 Millionen Euro eingestuft. Das Regierungspräsidium Freiburg ist zuständig für die Umsetzung.