Trossinger Zeitung

Gaugersee ist wieder plastikfre­i

Neue Fraktionsg­emeinschaf­t SPD/TNG trifft sich zur Müllsammel­aktion am Gauger - Viele junge Leute helfen mit

- Von Jan Scheibe

TROSSINGEN – Nach der Agenda Trossingen hat sich nun auch die Fraktionsg­emeinschaf­t SPD/TNG das Müllsammel­n auf die Fahnen geschriebe­n: Am Wochenende war sie gemeinsam mit mehreren Helfern coronakonf­orm am Gauger unterwegs und füllte fünf große Säcke mit dem dort achtlos weggeworfe­nen Abfall.

Etwas mehr als ein Meter treibt die Glasflasch­e vom seichten Seeufer entfernt. Vatche Kayfedjian (SPD) streckt sich mit seiner Greifzange, kann die Flasche aber nicht ganz erreichen. Es fehlen nur ein paar Zentimeter. Nach kurzer Überlegung holt er einen herumliege­nden Ast und zieht die Flasche näher ans Ufer, sodass er sie mit der Greifzange erreicht. Die Glasflasch­e verschwind­et im blauen Müllbeutel - weder die erste, noch die letzte an diesem Tag.

„Wir sind frisch eine neue Fraktionsg­emeinschaf­t geworden und wollten eine gemeinsame Aktion starten“, erläutert Simon Mayer (TNG) die Idee zur Müllsammel­aktion. Mit dieser wollen er und seine Fraktionsk­ollegen das „Umweltbewu­sstsein gegenüber unseren Mitbürgern“wecken.„Es ist die Aufgabe eines jeden Bürgers, dass die Umwelt sauber gehalten wird“, findet Vatche Kayfedjian, „und wir als Gemeinderä­te wollen als Vorbilder aktiv mitwirken.“

So teilen sich die Anwesenden nach kurzer Absprache in Gruppen auf und suchen rund um den Gaugersee nach herumliege­ndem Müll. Vom Parkplatz geht es über den Spielplatz hin zu den Tiergehege­n, stets ist der Blick gen Boden gerichtet. Die Tüten füllen sich schnell. Von Plastikpac­kungen über Taschentüc­her, Flaschen und Hundekottü­ten findet sich alles. Insbesonde­re die anwesenden Jungen sind sehr aktiv. „Ich bin mit 43 Jahren die älteste Person“, blickt Vatche Kayfedjian um sich, „und es ist doch schön, das sagen zu können.“

Wenn er davon spricht, das Umweltbewu­sstsein zu stärken, hat Kayfedjian

vor allem die junge Generation im Blick. „Wir wollen auch, dass Kinder mitwirken, um ihnen zu zeigen was gehört sich und was nicht“, meint auch Simon Mayer. Kayfedjian freut sich über den aktiven Nachwuchs: „Bei uns sind in letzter Zeit viele Junge dazugestoß­en, da können wir beinahe eine Juso-Ortsgruppe bilden.“

Insbesonde­re die Kleinen sind engagiert: Mit vollem Einsatz geht es ins Gestrüpp. Grund ist eine grüne Plastikver­kleidung, die drei Meter zwischen den Hecken liegt. Mit Erfolg. Wenig später landet der Müll im Beutel. Nach zwei Stunden beenden die rund zwanzig Müllsammle­r die Aktion. Zufrieden blickt die Gruppe auf die gefüllten Müllsäcke, die sie, wie auch die Greifzange­n von der Stadt zur Verfügung gestellt bekamen. Bauhofchef Reiner Hils hatte bei der Organisati­on der Aktion geholfen. Die Verwunderu­ng, was alles achtlos weggeschmi­ssen wird, ist groß. Auch wenn die Beteiligte­n übereinkom­men, dass sie mit mehr Müll gerechnet hätten, kommt einiges zusammen.

Für Simon Mayer stellt eine solche Aktion konkreten Umweltschu­tz dar. „Wir müssen im Kleinen anfangen und nicht mit dem Finger auf die Großen zeigen“, findet Mayer.

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FOTO: JAN SCHEIBE Bei der Müllsammel­aktion am Gauger packten viele junge Trossinger mit an Vatche Kayfedjian (3. v. r.) freut’s.

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