So kann man seine Seele selber stärken
Es gibt noch keine Hinweise darauf, dass sich psychische Erkrankungen durch die Pandemie und die Gegenmaßnahmen besonders ausgebreitet hätten, so das Ergebnis unserer Recherche. Aber, wie die Ärzte des Rottenmünsters durch den Verweis auf den Bericht im Ärzteblatt vermitteln: Die psychische Widerstandsfähigkeit von Menschen sinkt, je länger Krisen, Konflikte und lebensgefährdende Ereignisse andauern und die Selbstheilungskräfte überfordern. Aber man kann diese psychische Widerstandskraft stärken. Chefarzt Dr. Hartmut Berger von den Tageskliniken für Psychiatrie und Psychotherapie in
Spaichingen, Balingen und Villingen gibt auf unser Bitte hin folgende Tipps, die Psyche zu stärken:
- Trotz Einschränkungen Kontakte pflegen, entweder einzeln real oder gezielt, und verstärkt telefonisch oder über elektronische Medien. Denn in Zeiten der Not sei es eine normale menschliche Reaktion, vermehrt zusammen zu rücken, was momentan im Sinne realer Begegnungen nicht gut möglich ist. Da helfe das aktive Gegensteuern mittels technischer Möglichkeiten, Nachrichten, Videos und anderem. - „Für weiterhin wichtig halte ich es, auf eine stabile Tagesstruktur zu achten, besonders wichtig bei
Menschen die keiner Arbeit (mehr) nachgehen können“. Dazu gehöre ein geregelter Tag-Nacht-Rhythmus. „Einfach in den Tag hineinzuleben und zu warten, was kommt, ist für die Seele nicht besonders bekömmlich.“Pflichten erledigen, gezielt angenehme Aktivitäten zu planen gehörten dazu. - regelmäßige Mahlzeiten
- Verzicht auf stundenlangen Medienkonsum
- ausreichend und regelmäßige Bewegung, möglichst an der frischen Luft
- gesunde Ernährung
- Meiden eines übermäßigen Suchtmittelkonsums. (abra)