Terminhatz für Wild Wings geht weiter
Nach vier Spielen in sieben Tagen: SERC trifft Donnerstag und Sonntag auf DEG und Bremerhaven
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (wit) - Die Terminhatz in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) macht den Schwenninger Wild Wings scheinbar nicht sonderlich viel aus. Im vierten Spiel innerhalb von sieben Tagen gelang nicht nur der dritte Sieg. Wie gegen Düsseldorf (3:2) am Montag siegte der SERC auch gegen Iserlohn (3:2) nach Verlängerung. Es war der fünfte Heimsieg in Folge. Am Donnerstag (19.30 Uhr) geht es mit dem Gastspiel in Düsseldorf weiter.
„Unser erstes Drittel war das beste Drittel. Da haben wir viel Druck gemacht. Wir hätten auch 2:0 oder 3:0 führen können. Iserlohn ist aber eine starke Mannschaft. Sie haben uns alles abverlangt. Am Ende hatten wir auch etwas Glück“, befand Wild Wings-Trainer Niklas Sundblad.
Marius Möchel hatte die Gastgeber fünf Sekunden vor Ablauf des ersten Drittels in Führung gebracht. DEL-Topscorer Joe Whitney gelang in der 29. Minute der Ausgleich für die Sauerländer, die durch Griffin Reinhart in der 36. Minute sogar in Führung gingen. Dies allerdings im Anschluss an ein doppeltes Überzahlspiel, die die fast durchgehend unsicher wirkenden Schiedsrichter verhängt hatten. Die Wild Wings glichen 40 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit durch Tylor Spink aus. In der „Overtime“gelang seinem Bruder Tyson das Siegtor.
„Wir haben nie aufgegeben und sind zurückgekommen. Am Ende hatten wir etwas Glück auch bei meinem Tor“, befand Tyson Spink. Die Zwillinge standen aber nicht nur aufgrund ihrer gegebenen und nicht gegebenen Treffer an diesem Abend im Fokus: Die Spink-Brüder waren in dieser Partie Seele und Motor der Schwenninger Offensive. Längst sind die beiden quirligen und wendigen Angreifer nicht nur im Überzahlspiel ein ganz wichtiger Faktor. Tyson hat nun neun, Tylor acht Saisontore auf dem Konto. Ohne die 17 Tore würde Schwenningen deutlich schlechter dastehen.
Das Spiel gegen Iserlohn war ein gutes. Dass es kein sehr gutes wurde, lag an dem unsicheren Schiedsrichtergespann. Christopher Schadewaldt aus Werneck war anzumerken, dass er noch über wenig Erfahrung in der DEL verfügt. Der ehemalige Zweitligaspieler der Bietigheim Steelers pfiff ebenso kleinlich wie sein Kollege Marc Iwert aus Harsefeld. Und es gab etliche merkwürdige Entscheidungen. Da wurde das vermeintliche 1:0 durch Tyson Spink auf dem Eis gegeben. Plötzlich waren sich die
Unparteiischen aber doch unsicher und nach dem Ansehen des Videobeweises hieß es auf einmal: Kein Tor.
Im zweiten Drittel gab es eine ungerechtfertigte Strafe gegen Geburtstagskind Troy Bourke, der 27 Jahre alt wurde. Dass Will Weber dann auch noch zwei Strafminuten kassierte, war eigene Dummheit. Zwar fiel der Iserlohner Führungstreffer nicht direkt bei fünf gegen drei sondern bei fünf gegen vier, resultierte aber eindeutig aus der doppelten Hinausstellung. Nur gut, dass die Wild Wings 40 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit durch Tylor Spink ausglichen. Ansonsten hätte man schon hinterfragen müssen, ob die (Fehl-) Entscheidungen der Schiris nicht spielentscheidend waren.
Wobei in der Verlängerung versagten die Schiedsrichter den Roosters die Anerkennung ihres vermeintlichen Siegtores. Nach einem wieder sehr langen Videostudium wurde das Tor nicht gegeben. Auf den Bildern war deutlich zu erkennen, dass der wiederum sehr stark haltende Schwenninger Torwart Joacim Eriksson behindert worden war. Und so war es für Wild Wings-Trainer Sundblad hinterher leicht auf die Frage, wie sehr das Spiel seiner Meinung nach unter der Leitung der unsicheren Schiedsrichter gelitten habe, politisch korrekt zu antworten: „Es ist gleich für beide Richtungen. Ich habe Respekt vor den Schiedsrichtern in der DEL. Sie pfeifen fast jeden Abend und leisten gute Arbeit.“Wenig verwunderlich: Die Gesellschafter der DEL haben vor Jahren beschlossen, dass Kritik an Schiedsrichtern tabu ist. Schließlich verkaufe man ein Produkt, bei dem alle in einem Boot sitzen. Seitdem wird jegliche Kritik an Schiedsrichtern von Trainern oder anderen Offiziellen sanktioniert und mit Strafen belegt. Roosters-Coach Brad Tapper ließ sich auch nichts Kritisches entlocken: „Es ist wie es ist. Jeder muss mit der Situation klar kommen. Wenn die Spieler Strafzeiten bekommen, müssen sie diese nun mal absitzen.“
Nach einem freiwilligen Training am Mittwoch und einem CoronaPCR-Test fahren die Wild Wings nach Düsseldorf. Am Donnerstag, 19.30 Uhr, gastieren sie dort. „Wir werden am Donnerstagvormittag noch trainieren. Die Analyse des Gegners ist leicht, schließlich haben wir erst am Montag gegeneinander gespielt. Die Düsseldorfer sind unheimlich schnell. Da müssen wir unsererseits mit viel Laufarbeit Druck auf sie aufbauen. Und wir versuchen nicht nur zwei, sondern drei Punkte zu holen.“
Personell gibt es bei den Wild Wings keine Veränderungen, das Tor wird erneut Eriksson hüten. Die DEG unterlag am Dienstag bei den Adler Mannheim glatt 0:3. Am Ostersonntag, 17 Uhr, bestreiten die Wild Wings dann schon ihr nächstes Heimspiel. Der Gegner in der HeliosArena sind die Fischtown Pinguins Bremerhaven.